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Wärmestromtarif? Für wen sich die Umstellung rentiert

Eine Wärmepumpe verbraucht im Betrieb eine Menge Strom. Wer diesen möglichst günstig beziehen möchte und keine Solaranlage auf dem Dach hat, kann zu besonderen Tarifen greifen. Ab wann sich das lohnt.
Eine Wärmepumpe vor einem Wohnhaus
Wärmepumpenbesitzer können von einem Wärmestromtarif profitieren, der jedoch mindestens einen separaten Stromzähler erfordert. © Laura Ludwig/dpa-tmn/dpa

Heizen Sie Ihr Zuhause mit einer Wärmepumpe? Dann haben Sie im Idealfall auch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, die große Teile des für den Betrieb der Wärmepumpe benötigten Stroms produziert.

Ist das nicht der Fall, kann es sich unter Umständen lohnen, die Wärmepumpe zumindest nicht mit dem gewöhnlichen Haushaltsstrom zu betreiben. Die Alternative könnte ein gesonderter Wärmestromtarif sein.

Diese Tarife halten Stromanbieter für Betreiberinnen und Betreiber von Wärmepumpen bereit. Der Vorteil: Sie sind deutlich preiswerter. Einer Untersuchung des Ratgeberportals Finanztip zufolge ist die Kilowattstunde Wärmestrom im Schnitt rund acht Cent günstiger als die Kilowattstunde des gewöhnlichen Haushaltsstroms.

Das kommt unter anderem daher, dass Anbieter die Leistung der Geräte in Zeiten, in denen Strom besonders teuer ist, drosseln können. So kann der Strom zu günstigeren Konditionen eingekauft und weitergereicht werden.

Separater Stromzähler nötig

Die Nutzung eines solchen Tarifs bedarf aber gewisser Voraussetzungen, die möglicherweise erst geschaffen werden müssen. Denn um die zwei Verbräuche für die unterschiedlichen Tarife voneinander trennen zu können, muss die Wärmepumpe an einen separaten Stromzähler angeschlossen werden.

Die Anbringung kann je nach vorhandener Elektroinstallation mit minimalem Aufwand verbunden sein und einen niedrigen dreistelligen Betrag kosten. Hinzu kommen zusätzliche laufende Kosten von maximal bis zu 90 Euro pro Jahr für die Zählermiete plus eine zweite Grundgebühr für den Wärmestromtarif.

Ein Aufwand, der sich trotzdem lohnen kann, stellt das Ratgeberportal anhand von 15 durchkalkulierten Musterhaushalten fest. Laut Finanztip-Energieexperte Benjamin Weigl macht sich die Veränderung ab einem jährlichen Strombedarf der Heizungsanlage von 3000 Kilowattstunden oder mehr bezahlt.

Finanztip hat errechnet, dass die jährliche Stromrechnung mit dem Zusatztarif im Schnitt um 238 Euro sinkt. Im besten Fall waren demnach 588 Euro Ersparnis drin, im schlechtesten Fall legte der Haushalt 81 Euro drauf.

Pauschale Netzentgeltreduzierung als Alternative

Wird für die Installation eines zweiten Zählers indes auch ein neuer Zählerschrank benötigt, können die Installationskosten schnell auf mehrere Tausend Euro anwachsen. In so einem Fall rät Finanztip Wärmepumpen-Betreibern zu einer anderen Einsparmöglichkeit, die auch dann funktioniert, wenn die Wärmepumpe am Hausstromzähler hängt: die pauschale Netzentgeltreduzierung.

Von dieser Option kann profitieren, wer die Regulierung der Wärmepumpe durch den Netzbetreiber zulässt oder die Leistungsbegrenzung selbstständig mithilfe eines Energie-Management-Systems vornimmt. Je nach Region beträgt der Rabatt laut Finanztip zwischen 110 und 190 Euro pro Jahr und wird von der jährlichen Stromrechnung abgezogen.

Doch nicht nur dort, wo die Installation aufwendig wäre, kann das sinnvoll sein. Die pauschale Netzentgeltreduzierung kann Weigl zufolge etwa auch in energieeffizienten Haushalten eine gute Option sein, wo die Wärmepumpe nur einen geringen Strombedarf hat, oder dort, wo sie größtenteils von der eigenen Photovoltaikanlage bedient wird.

© dpa
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