Bevor die genaue Planung und der Bau eines Hauses beginnt, ist es sinnvoll ein Baugrundgutachten einzuholen. Eine Pflicht dazu besteht in der Regel zwar nicht: Aber so ein Gutachten kann private Bauherren vor hohen Kosten und Risiken bewahren. Idealerweise lässt man es daher noch vor einem Grundstückskauf erstellen.
Das Dokument beschreibt detailliert die Bodenverhältnisse, die Tragfähigkeit und den Grundwasserstand eines Bauareals, erklärt Erik Stange vom Bauherren-Schutzbund.
Und manchmal kommt dabei heraus, dass es sinnvoller sein kann, auf einen Keller oder sogar den Hausbau komplett zu verzichten.
Was gegen einen Keller oder Hausbau sprechen kann
«Ein Keller kann problematisch werden, wenn der Grundwasserspiegel sehr hoch liegt», erklärt Stange. In diesem Fall seien aufwendige Abdichtungen und Drainagesysteme erforderlich, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Auch stark setzungsgefährdete wie weiche oder organische Schichten - also unzureichend tragfähige Böden - können die Stabilität des Kellers beeinträchtigen.
Ein Hausbau kann laut Stange insgesamt kritisch sein, wenn das Grundstück etwa extrem ungünstige Bodenverhältnisse aufweist - wie eine geringe Tragfähigkeit. Oder wenn etwa die Gefahr eines Hangrutsches besteht. «In solchen Fällen sind häufig spezielle Maßnahmen wie Pfahlgründungen notwendig, die mit erheblichen Zusatzkosten verbunden sind», so Stange.
In seltenen Fällen könne es ratsam sein, vom Bauvorhaben abzusehen, wenn die Risiken und Kosten eine wirtschaftliche Umsetzung kaum noch ermöglichen. Bauherren müssen dann abwägen - das Baugrundgutachten kann dabei helfen, zu einer realistischen Einschätzung und letztlich zu einer guten Entscheidung zu gelangen.