Beim Putzen der Wohnung übersehen wir leider häufig Stellen, die wahre Keimschleudern sind - wie zum Beispiel Türklinken. Das ist an sich nicht allzu schlimm, denn die meisten Bakterien in der Wohnung stammen von unserer Haut. Wir haben sie also ohnehin im Körper. Ohne Bakterien könnte der Mensch gar nicht leben und zu wenig Keime sind auch nicht optimal, denn dann können Allergien entstehen.
Doch es gibt einige Hygiene-Fallen im Haushalt, auf die man achten sollte. Denn auch gefährliche krankmachende Bakterien lauern an bestimmten Stellen. Wo sollte man besonders gründlich putzen?
Echte Keim-Fallen im Haushalt: Türflächen und Fernseher
Die meisten würden wohl vermuten, dass sich auf der Toilette die meisten Bakterien sammeln. Doch das ist ein Irrtum! Forscher haben herausgefunden, dass tatsächlich horizontale Flächen wie Türen oder der Fernsehbildschirm am meisten Bakterien aufweisen. Das liegt ganz einfach daran, dass wir sie selten bis nie reinigen. Denn es sammelt sich kaum Staub oder Flecken auf ihnen, weshalb sie nicht schmutzig wirken.
Andererseits fassen wir diese Flächen auch selten an, weshalb uns das keine Sorgen bereiten muss. Aber ab und zu mal abwischen schadet auf keinen Fall.
Gemüsefach im Kühlschrank gründlich putzen
Der Kühlschrank ist einer der größten Bakterienherde in der Küche. Besonders dort, wo wie unverpackte Lebensmittel wie Gemüse lagern, sollte man auf Hygiene achten. Denn gerade im Gemüsefach vermehren sich die Bakterien prächtig. Sie befinden sich schon auf dem Gemüse wenn wir es einkaufen und ist es dann nicht kalt genug, verdirbt das Gemüse schneller. Im schlimmsten Fall können sich Listerien oder Salmonellen vermehren - trotz Kühlung.
Eine regelmäßige Reinigung des Kühlschranks sollte selbstverständlich sein. Alle zwei Wochen einmal gründlich putzen, am besten mit Essigreiniger, reicht schon. Außerdem kann es helfen, Gemüse nicht unverpackt zu lagern, also zum Beispiel in einer Papiertüte oder es vor der Lagerung im Kühlschrank gründlich zu waschen.
Bakterien auf Arbeitsflächen und Schneidebrettern
Dass man für Gemüse und Fleisch verschiedene Schneidebretter verwenden sollte, dürfte den meisten bekann sein. Denn auf den Brettern nisten sich Bakterien ein. Auch die Arbeitsflächen in der Küche mögen zwar sauber aussehen, bieten aber besonders wenn sie feucht sind, einen guten Nährboden für Bakterien.
Arbeitsflächen in der Küche sollten täglich, am besten nach jeder Benutzung, geputzt werden. Auch Schneidebretter sollten nach jeder Benutzung rasch abgespült werden. Anschließend sollte man sie gut trocknen lassen.
Schwämme und Putzlappen regelmäßig wechseln
Schwämme und Lappen in der Küche sind Bakterienschleudern, denn man benutzt sie täglich und sie werden immer wieder nass und trocknen selten komplett durch. Diese feuchte Umgebung ist ideal für Bakterien. Daher sollten Putzlappen- und schwämme regelmäßig gewechselt werden. Man kann sie aber auch noch länger benutzen, wenn man sie reinigt. Das geht zum Beispiel bei 60 Grad in der Waschmaschine. Ein anderer Trick ist, den Schwamm kurz in die Mikrowelle zu legen, natürlich feucht, damit er nicht brennt!
Im Spülbecken sammeln sich mehr Bakterien als in der Toilette
Auch im Spülbecken finden sich zigfach mehr Bakterien als in der Toilette. Wird das Geschirr da wirklich hygienisch rein beim Abwasch?!
Die Spüle sollte am besten täglich gereinigt werden. Das Spülmittel beim Abwasch reicht für eine wirklich hygienische Reinigung des Beckens leider nicht aus, da muss Essigreiniger ran! Und natürlich sollte man es vermeiden, Geschirrberge und Essensreste in der Spüle anzusammeln.
Beim Putzen die Kaffeemaschine nicht vergessen
In Kaffeemaschinen fühlen sich Bakterien wegen der Feuchtigkeit richtig wohl. Sie siedeln sich vor allem im Wassertank an und bilden dort einen ekligen Biofilm.
Kaffeemaschinen sollten regelmäßig gereinigt werden, auch der Filter und andere Teile, durch die das Wasser fließt. Der Wassertank sollte außerdem täglich abgewaschen und mit frischem Wasser befüllt werden.
Türklinken und Lichtschalter mit Essigreiniger abwischen
Wir fassen sie täglich an, doch meistens vergessen wir, sie zu putzen. Dabei sammeln sich auf Türklinken und Lichtschaltern Bakterien! Auch die Durchfall auslösenden E.coli-Erreger können durch das tägliche Berühren verbreitet werden.
Beim wöchentlichen Putzen sollte man Türklinken und Lichtschalter also nicht vergessen und am besten mit Essigreiniger abwischen. Dabei auch unbedingt an die Haus- bzw. Wohnungstür denken. Insbesondere wenn jemand im Haushalt krank ist, kann die häufige Reinigung von Türklinken helfen, Ansteckung vorzubeugen.
Einkaufsbeutel waschen
Einwegplastiktüten werden kaum noch verkauft. Wer umweltbewusst sein will, greift auf Stoffbeutel und Gemüsenetze zurück. Doch Vorsicht, in den Beuteln können sich Keime vermehren.
Die Einkaufsbeutel sollten häufiger gewaschen werden, denn die Keime, die sich zum Beispiel auf ungewaschenem Gemüse oder auf dem Fließband im Supermarkt befinden, gelangen auch in die Tasche.
Auch Zahnputzbecher muss man reinigen
Neben der Küche lauern natürlich auch im Bad Hygiene-Fallen! Was häufig vergessen wird: Der Zahnputzbecher. Täglich sammelt sich darin das Wasser, das an der Bürste hinabrinnt. Kein Wunder, dass sich dort Keime ansiedeln. Den Becher sollte man also regelmäßig gründlich abspülen, abtrocknen und auswechseln.
Duschvorhänge und Duschköpfe
Beim Duschen wird der Vorhang regelmäßig abgespült, daher sollten sich darauf doch keine Keime befinden, oder? Leider falsch. Duschvorhänge sind ein wahres Bakterienparadies. Sie bilden darauf einen Biofilm, und eine Vielzahl von Bakterien fühlt sich dort wohl. Auch im Duschkopf finden Bakterien paradiesische Bedingungen vor. Leider auch solche, die krank machen können. Insbesondere für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem ist Hygiene in der Dusche wichtig.
Den Duschvorhang also am besten regelmäßig bei 60 Grad waschen, oder auch mal ganz auswechseln. Das Wasser, das als erstes aus dem Duschkopf kommt, kann besonders stark mit gefährlichen Erregern belastet sein, die bei stark geschwächtem Immunsystem eine Lungenentzündung auslösen können! Deshalb sollte man das Wasser immer erst etwas ablaufen lassen. Metallduschköpfe weisen außerdem weniger Bakterien auf, als solche aus Plastik. Gänzlich los wird man die Bakterien leider nicht, da sie auch gegen Chlor immun sind.
Waschmaschine als Bakterienherd
Die Waschmaschine soll unsere Wäsche reinigen. Hygnienischer geht es nicht, denkt man. Dabei kann sie selbst zum Bakterienherd werden.
Wer vermeiden möchte, dass sich in der Waschmaschine Bakterien vermehren, sollte häufiger bei 60 Grad waschen. Dadurch werden die Keime abgetötet. Bettwäsche, Unterwäsche und Handtücher sollten ohnehin immer bei 60 Grad gewaschen werden.
Bürsten und Kämme
Wer sich die Haare im trockenen Zustand kämmt, braucht sich keine Gedanken zu machen. Doch wer die Haare gerne nass bürstet, sollte aufpassen. Denn dann können sich an Kämmen und Bürsten Bakterien vermehren.
Die Bürste daher regelmäßig von alten Haaren und Talg reinigen. Am besten auch ab und zu mit Shampoo waschen.
Tierspielzeug reinigen
Wer ein Haustier besitzt, sollte ohnehin vermehrt auf Hygiene achten, besonders wenn die Tiere Freigang haben. Katzen und Hunde schleppen so jede Menge Keime in die Wohnung.
Das Hundespielzeug kommt besonders viel herum, wird vom Hund im Maul gehalten und landet draußen im Dreck. Daher ist es wichtig, es häufig zu reinigen. Auch die Näpfe und Körbchen sollten natürlich regelmäßig gereinigt werden.