So ein Tampon kommt einem ziemlich nah - darin sollte also nichts stecken, was für den Körper zum Gesundheitsrisiko werden kann.
Und so war die Besorgnis bei vielen Frauen groß, als eine Studie der New Yorker Columbia University auf Schwermetalle in Tampons stieß. 30 Tampons, hauptsächlich Produkte des US-Marktes, hatten die Forscherinnen und Forscher auf 16 Elemente hin untersucht - darunter auf giftige Schwermetalle wie Arsen, Blei oder Quecksilber.
Sie wiesen in jedem untersuchten Tampon mindestens eine der 16 untersuchten Substanzen nach. Die Zeitschrift «Öko-Test» weist allerdings darauf hin, dass sämtliche in der US-Studie gemessenen Gehalte unterhalb der geltenden EU-Grenzwerte liegen (Ausgabe 9/2024). Und sie geht der Frage nach: Wie sieht es eigentlich mit Tampons aus, die auf dem deutschen Markt zu haben sind?
Schwermetall-Gehalte liegen tendenziell unter denen der US-Studie
So hat die Zeitschrift 23 hierzulande erhältliche Tampons im Labor auf Schwermetalle hin untersuchen lassen. Zusätzlich zu den 16 in der US-Studie untersuchten Elementen ließen sie die Produkte auch auf Antimon testen. Das ist ein Halbmetall, das oft Teil des Vlieses ist, das den Tampon-Saugkern umhüllt.
Das «Öko-Test»-Fazit in einem Wort: Entwarnung. Bis auf Quecksilber und Selen konnten die Testerinnen und Tester zwar alle untersuchten Elemente in den Tampons nachweisen. Doch die Messwerte sind in der Tendenz niedriger als in der US-Studie. Die Schwermetallbelastung stuft «Öko-Test» bei allen Produkten als «gering» ein.
Erst ab 180 Tampons täglich könnte es kritisch werden
Um die Werte einzuordnen, machen die Testerinnen und Tester Beispielrechnungen auf - etwa mit Blick auf Antimon. «Öko-Test» zufolge müsste eine Person mit einem Körpergewicht von 60 Kilogramm mehr als 180 Tampons täglich verwenden, um die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) tolerierte Aufnahmemenge von Antimon auszuschöpfen. Vorausgesetzt, das giftige Schwermetall löst sich vollständig aus dem Produkt heraus und gelangt in den Körper.
Das ist nach weiteren Untersuchungen von «Öko-Test» aber nicht zu befürchten. So heißt es: «Die ohnehin nur in geringen Konzentrationen analysierten Schwermetall-Gehalte lösen sich in unseren Untersuchungen nicht aus dem Tamponmaterial heraus.» Untersuchungen aus den USA gäben jedoch Hinweise darauf, dass sich Schwermetalle unter bestimmten Bedingungen tatsächlich aus Tampons lösen können. Es fehlen jedoch noch Erkenntnisse dazu, wie Metalle über die Vaginalschleimhaut aufgenommen werden.
Tampons aus Bio-Baumwolle noch geringer belastet
Doch wie können Schwermetalle wie Arsen, Blei oder Quecksilber in Tampons gelangen? Dafür muss man wissen: Diese Elemente kommen natürlicherweise im Boden vor und können durch Pflanzen wie Baumwolle - Bestandteil vieler Hygieneprodukte - aufgenommen werden, wie «Öko-Test» erklärt.
Übrigens: Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, kann zu Tampons aus Bio-Baumwolle greifen. Sie sind der Zeitschrift zufolge seltener und geringer mit Antimon, Blei, Cadmium, Nickel, Barium und Zink belastet.