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Tampons und Periodenslips: Drohen Gesundheitsrisiken?

Schwermetalle in Tampons, Biozide in Periodenslips: Davor warnen Posts in den sozialen Medien immer wieder. Doch geht von Menstruationsprodukten wirklich eine Gesundheitsgefahr aus? Eine Einordnung.
Sechs Tampons liegen im Kreis
Sicherheit bei Menstruationsprodukten: Was dem Körper so nah kommt, sollte keine bedenklichen Stoffe enthalten. © Christin Klose/dpa-tmn

So ein Tampon oder Periodenslip kommt einem ziemlich nahe: Darin sollte also nichts stecken, was von Nachteil für den Körper werden kann. 

Und so war die Besorgnis bei vielen Frauen groß, als eine Studie der New Yorker Columbia University auf Schwermetalle in Tampons stieß. 30 Tampons, hauptsächlich Produkte des US-Marktes, hatten die Forscherinnen und Forscher auf 16 Elemente hin untersucht - darunter auf giftige Schwermetalle wie Arsen, Blei oder Quecksilber. Und sie wurden fündig.

Doch bedeutet das tatsächlich eine Gesundheitsgefahr? Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ordnet potenzielle Risiken von Periodenprodukten ein:

Muss ich Sorge wegen Schwermetallen in Tampons haben? 

Hier kann die Behörde entwarnen: Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Schwermetalle seien bei der Nutzung von Tampons nicht zu erwarten. 

Dafür geht das BfR von einem Worst-Case-Szenario aus, das als unrealistisch gilt: Selbst, wenn sich die Schwermetalle vollständig aus dem Tampon lösen und über die Schleimhaut in den Körper gelangen würden, wäre die Belastung «vernachlässigbar» im Vergleich zu dem, was wir im Alltag durch andere Quellen an Schwermetallen aufnehmen. Zum Beispiel über Lebensmittel, Hausstaub oder Abgase. 

Die US-Studie, die bei vielen Frauen Sorge geschürt hat, bildet hauptsächlich Produkte ab, die in den USA verkauft werden. Die Zeitschrift «Öko-Test» hat im Sommer Tampons, die auf dem deutschen Markt zu kaufen sind, im Labor untersuchen lassen (Ausgabe 9/2024). Und auch die Öko-Tester gaben Entwarnung: Zwar stießen auch sie auf Schwermetalle, doch die Messwerte waren in der Tendenz niedriger als die der US-Studie. Die Schwermetallbelastung stufte «Öko-Test» bei allen Produkten als «gering» ein. 

Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, kann zu Tampons aus Bio-Baumwolle greifen. Sie sind der Zeitschrift zufolge seltener und geringer mit Antimon, Blei, Cadmium, Nickel, Barium und Zink belastet. 

Sind Biozide in Periodenslips ein Gesundheitsrisiko? 

Eine Unterhose, die Menstruationsblut aufnimmt, sollte bestimmte Eigenschaften mitbringen: Sie sollte unangenehme Gerüche verhindern und das Wachstum von Bakterien bremsen. Dafür verwenden einige Hersteller Biozide wie Silberchlorid. 

Das BfR erklärt: Biozide unterliegen einer EU-Verordnung, sie müssen genehmigt werden, bevor Hersteller sie für Periodenslips verwenden dürfen. Es gibt allerdings sogenannte Altwirkstoffe. Sie wurden bereits vor Mai 2000 eingesetzt, als es noch kein Genehmigungsverfahren gab. 

Diese Altwirkstoffe werden erst nach und nach geprüft, dürfen übergangsweise noch in Periodenunterwäsche verwendet werden. «Doch auch in dieser Zeit sind die Hersteller in der Pflicht, ein sicheres und wirksames Produkt bereitzustellen», schreibt das BfR. 

Biozide können sich allerdings durchaus auf die Gesundheit auswirken - dabei spielt ihre Konzentration eine Rolle. Es kann dem BfR zufolge zu allergischen Reaktionen oder Störungen der Bakterienflora auf der Haut kommen. «Da die Datenlage hierzu derzeit begrenzt ist, ist es nicht möglich, konkrete Empfehlungen auszusprechen.»

Übrigens: Auch wenn die Hersteller dazu raten, die Slips nach dem Tragen bei 30 bis 40 Grad zu waschen - das BfR empfiehlt eine Waschtemperatur von 60 Grad, «auch wenn das Material darunter leidet». Erst dann würden alle Bakterien abgetötet. 

Wie sieht es mit dem toxischen Schocksyndrom aus? 

Plötzliches Fieber, Kopfschmerzen und ein Blutdruckabfall, der sich etwa durch Schwindel bemerkbar macht: Das sind die Symptome eines toxischen Schocksyndroms (TSS). Es wird mit der Nutzung von Tampons, Menstruationstassen oder -schwämmen in Verbindung gebracht. Übeltäter sind bestimmte Bakterien, die Giftstoffe bilden. 

Wer Sorge davor hat, darf aufatmen: Die Erkrankung sei «sehr selten», so das BfR. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind jährlich 3 bis 6 von 100.000 Frauen im sexuell aktiven Alter betroffen. Wer Tasse oder Tampon mit gründlich gewaschenen Händen einführt und entfernt sowie Mehrweg-Produkte gut reinigt, kann das Risiko minimieren.

© dpa ⁄ Ricarda Dieckmann, dpa
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