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5 Tipps für Diabetiker: So schützen Sie sich bei Hitze

Sommerliche Extremtemperaturen stellen für Diabetes-Patienten vor besondere Herausforderungen. Eine Expertin erklärt, was Sie dazu wissen sollten.
Frau hält einen Insulin-Pen in der Hand
Der Insulin-Pen sollte nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. © Hannes P Albert/dpa/dpa-tmn

Heiße Sommertage mit Temperaturen über 30 Grad können nicht nur den Kreislauf belasten, sondern auch die Wirkung von Insulin beeinflussen und die Funktionsweise wichtiger Hilfsmittel wie Blutzuckermessgeräte beeinträchtigen. Darauf weist der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) hin. 

Theresia Schoppe, stellvertretende Vorsitzende, gibt Tipps, wie Diabetiker sicher durch Hitzewellen kommen.

1. Insulinwirkung beachten 

Bei hohen Temperaturen kann Insulin schneller wirken, da die Haut besser durchblutet wird. Dies erhöht das Risiko von Unterzuckerungen. Symptome einer Unterzuckerung können mit solchen der Hitze wie Schwitzen oder Erschöpfung verwechselt werden, was gefährlich werden kann. Daher sollten Sie darauf achten, Ihre Glukose-Sensorwerte häufiger zu kontrollieren, insbesondere vor, während und nach körperlicher Betätigung.

2. Schutz für Insulin und Geräte 

Insulin sollte zwischen 2°C und 8°C gelagert werden, da es bei höheren Temperaturen an Wirksamkeit verliert. Der in Gebrauch befindliche Insulinpen kann bis zu 30°C aushalten, sollte aber nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Für unterwegs eignen sich spezielle Isoliertaschen, die Insulin und Messgeräte kühl halten. Vorsicht: «Zu tief gekühlt können die Utensilien allerdings an Messgenauigkeit einbüßen, und Insulin kann in seiner Wirkung geschädigt werden, daher sollten diese Taschen unbedingt ohne Kühl-Akkus verwendet werden», so die Expertin.

3. Flüssigkeitszufuhr sicherstellen 

Bei Hitze ist ausreichendes Trinken essenziell, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. «Bei einer zu geringen Flüssigkeitszufuhr steigen die Blutzuckerwerte. Mehr Zucker wird über den Urin ausgeschieden und noch mehr Flüssigkeitsbedarf entsteht», erklärt Schoppe. Empfohlen werden mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag, bei starkem Schwitzen entsprechend mehr. Ideal sind Wasser, ungesüßte Tees oder Saftschorlen. Vermeiden Sie alkoholische Getränke, da sie den Wasserhaushalt und die Blutzuckerregulation stören.

4. Notfall-Reserven bei körperlichen Aktivitäten 

Beim Schwimmen oder anderen sportlichen Aktivitäten kann eine Unterzuckerung leicht übersehen werden. Kontrollieren Sie daher öfter Ihren Blutzucker und passen Sie die Insulindosis bei Bedarf an. Im Falle einer leichten Unterzuckerung empfehlen sich schnelle Kohlenhydrate, wie beispielsweise Traubenzucker und bei einer schweren Unterzuckerung die Applikation von Glukagon (z.B. als Nasenspray), heißt es vom VDBD. Im Rahmen von körperlicher Anstrengung sollten schnell wirksame Kohlenhydrate in flüssiger Form verzehrt werden.

5. Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen 

Schoppe rät: «Sprechen Sie Ihr Diabetesteam auf Tipps zum Diabetesmanagement und bei Unsicherheiten zur Dosisanpassung von Insulin im Rahmen einer Hitzewelle an. Tragen Sie lockere, leichte und helle Kleidung, verwenden Sie einen Sonnenschutz und gehen Sie nicht barfuß, insbesondere bei Nervenfunktionsstörungen.»

© dpa
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