Bereits 1964 erschien das Kinderbuch Charlie und die Schokoladenfabrik des britischen Schriftstellers Roald Dahl. Sieben Jahre später erschien die erste Filmadaption, gefolgt von einem weiteren gleichnamigen Spielfilm im Jahr 2005. Nun erscheint mit Wonka die dritte Interpretation des Werkes, die jedoch einen etwas anderen Weg einschlägt. Was die größten Unterschiede zwischen den drei Filmen sind, verraten wir Dir in unserem großen Vergleich.
Der Wonka-Film: Die Story sorgt für frischen Wind
Die ersten beiden Verfilmungen von Charlie und die Schokoladenfabrik halten sich äußerst strikt an die Handlung der literarischen Vorlage: Der sagenumwobene Süßwarenhersteller namens Willy Wonka hat in fünf Schokoladentafeln ein goldenes Ticket versteckt, welches den Besitzer:innen einen Tag lang Zutritt zu seiner geheimnisvollen Schokoladenfabrik gewährt. Unter den fünf Auserwählten befindet sich der junge Charlie, der aus armen Verhältnissen stammt und in die mysteriöse Welt von Willy Wonka und seinen Süßigkeiten eintaucht.
Im Vergleich zu der ersten Adaption aus dem Jahr 1964 wurde die Geschichte in Charlie und die Schokoladenfabrik aus dem Jahr 2005 um einige Facetten ergänzt. So fand Willy Wonkas Hintergrundgeschichte Einzug in die Handlung, sodass Du unter anderem erfährst, woher sein Faible für Süßigkeiten stammt, warum er keine Kinder mag und weshalb er ein großes Problem mit dem Konzept der Familie hat.
Bei Wonka hingegen handelt es sich um ein Prequel, das den Fokus ausschließlich auf den titelgebenden Unternehmer legt und die Geschichte somit nicht aus der Perspektive eines Kindes erzählt. Im Gespräch mit Collider verriet Produzent David Heyman, dass sich der Film der Frage widmet, wie Willy Wonka zu jenem Mann geworden ist, den Du aus den Charlie und den Schokoladenfabrik-Produktionen kennst. Der Familienfilm nimmt Dich mit auf Wonkas erstes großes Abenteuer und erzählt Dir, wie der Schokoladenfanatiker die ikonischen Oompa Loompas kennengelernt hat.
Das Genre: Ein Richtungswechsel von Film zu Film
Zwischen den zwei Charlie und den Schokoladenfabrik-Filmen gibt es einen markanten Unterschied. Während es sich bei der ersten Umsetzung um ein Musical handelt und Willy Wonka selbst in stimmige Gesangseinlagen verfällt, handelt es sich bei der zweiten Adaption um einen familienfreundlichen Abenteuerfilm mit komödiantischen Elementen. Bei dem letztgenannten Streifen sind es lediglich die Oompa Loompas, die ein paar Lieder trillern.
Der neuste Film Wonka wird hingegen wieder in die Kerbe des ersten Filmes schlagen, denn wie Variety berichtet, wirst Du von der Titelfigur sieben Songs zu hören kriegen.
Die Besetzung: Die größten Schauspielstars der jeweiligen Ära
Auch wenn die Filme den Titel Charlie und die Schokoladenfabrik tragen, stand stets Willy Wonka im Rampenlicht. In der Filmadaption von 1971 übernahm der Komiker Gene Wilder die Rolle des einfallsreichen Süßigkeiten-Erfinders. Durch Werke wie „Frühling für Hitler“, „Der wilde wilde Westen“ und „Frankenstein Junior“ avancierte der Darsteller prompt zu einem der bekanntesten Komödianten der 1970er- und 1980er-Jahre. Den kleinen Charlie verkörperte hingegen der größtenteils nur durch diesen Film bekannte Peter Ostrum. Als Regisseur fungierte Mel Stuart („Running on the Sun: The Badwater 135“).
In der Version von 2005 schlüpfte anschließend kein Geringerer als Johnny Depp in die Rolle des Fabrikbesitzers. Nach Filmen wie „Edward mit den Scherenhänden“, „Ed Wood“ und „Sleepy Hollow“, stellte Charlie und die Schokoladenfabrik das fünfte gemeinsame Filmprojekt von Johnny Depp und Regisseur Tim Burton dar. Die Rolle von Charlie ging an den späteren „Bates Motel“-Darsteller Freddie Highmore. Zu den weiteren Stars gehören Helena Bonham Carter („Fight Club“), Christopher Lee („Der Herr der Ringe: Die Gefährten“) sowie Adam Godley („The Great“).
In die Fußstapfen von Gene Wilder und Johnny Depp tritt nun Timothée Chalamet, den Du aus „Dune“, „Call Me by Your Name“ oder „Little Women“ kennen könntest. Neben dem 27-jährigen Darsteller vereint Regisseur Paul King („Paddington“) weitere Hollywood-Stars vor der Kamera. Darunter Hugh Grant („Notting Hill“), Olivia Coleman („The Favourite“), Sally Hawkins („Shape of Water“) und Rowan Atkinson („Mr. Bean“).
Das meinen Kritiker:innen und Zuschauende
Charlie und die Schokoladenfabrik von 1971 gilt heute als wahrer Kultklassiker. Bei Rotten Tomatoes zeigt sich die Fachpresse mit phänomenalen 91 % begeistert von dem 98-minütigen Musical und auch das Publikum hatte laut der 87 % einen zuckersüßen Spaß. Die 115 Minuten lange Version mit Johnny Depp erhielt von den Kritiker:innen mit 83 % zwar noch eine ansehnliche Wertung. Wurde jedoch von den Zuschauer:innen mit mittelmäßigen 51 % abgestraft. Wie Wonka bei der Fachpresse und dem Publikum abschneiden wird, erfährst Du zum Jahresende, wenn der Film weltweit in den Kinos startet.
Fazit von Wonka vs. Charlie und die Schokoladenfabrik: Welche Version ist besser?
Obwohl beiden Charlie und die Schokoladenfabrik Filmen ein und dieselbe Vorlage zugrunde liegt, handelt es sich bei den Adaptionen von 1971 und 2005 um zwei unterschiedliche Filme. Hast Du Lust auf ein zeitloses Musical, mit ausgefallenen Tanznummern, einer süßen Lehrstunde für Kinder und einer ziemlich optimistischen Wonka-Interpretation? Dann dürftest Du bei der Version von 1971 an der richtigen Adresse sein.
Charlie und die Schokoladenfabrik von 2005 kommt hingegen mit einem (wie für Tim Burton üblich) wesentlich düstereren Ton daher. Der Film verzichtet überwiegend auf Musicalnummern und hält sich noch stärker an die Buchvorlage als die erste Umsetzung. Johnny Depp spielt einen viel bösartigeren Wonka, der jedoch auf eine ganz andere Art zu faszinieren vermag.
Wir bevorzugen zwar das Original, doch letztendlich ist es natürlich eine reine Geschmacksfrage, welcher Charlie und die Schokoladenfabrik-Film der bessere ist.
Wie Wonka hingegen im Vergleich abschneiden wird und wie sich Timothée Chalamet als junger Willy Wonka schlägt, erfährst Du ab dem 7. Dezember 2023 auf der großen Leinwand, wenn Wonka in den deutschen Lichtspielhäusern anläuft.
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