Die Umstände des Verschwindens sind mysteriös. Als die Maschine am 8. März 2014 um 0.49 Uhr mit 239 Menschen an Bord vom Airport der malaysischen Hauptstadt abhob, lief alles ab wie üblich. Der Pilot galt mit 33 Jahren Berufserfahrung als routiniert. Der Flugzeugtyp, eine Boeing 777, gehört zu den sichersten überhaupt. Und auch das Wetter war gut.
Um 1.19 Uhr setzte der Flugkapitän eine Nachricht an die Flugsicherheitszentrale in Kuala Lumpur ab. Seine Stimme klang ruhig. Es gab nichts Auffälliges. Doch 90 Sekunden später brach der Kontakt zum Cockpit ab.
Wie MH370 von allen Radaren verschwand
Das Drama nahm seinen Lauf. Die vietnamesischen Fluglotsen beobachteten zunächst noch, wie die Maschine ihren Luftraum durchquerte. Kurz darauf verschwand sie vom Radar, eine Kontaktaufnahme scheiterte.
Nur noch ein Militärradar erfasste MH370 um 2.15 Uhr. Wer auch immer am Steuer der Boeing 777 saß, hatte den vorgesehenen Kurs verlassen. Das Flugzeug war nach links abgebogen, flog über die Meerenge von Malakka und umrundete die Nordspitze Sumatras. Danach verlor sich die Spur.
Die wahre Geschichte von MH370: Als Letzter ortete ein Satellit das verschwundene Flugzeug
Obwohl alle Kommunikationskanäle gekappt waren, registrierte ein britischer Satellit die vom Kurs abgekommene Linienmaschine bis 8.19 Uhr. Danach büßte sie rasant an Höhe ein, fünfmal schneller als bei einer regulären Landung.
Szenenwechsel: Am Pekinger Flughafen warteten Menschen ungeduldig auf ihre Angehörigen aus Kuala Lumpur. MH370 habe Verspätung, hieß es. Dann am Mittag die traurige Nachricht, Malaysia Airlines habe die Boeing verloren.
Die teuerste Suchaktion der Geschichte endete ohne Ergebnis
Was geschah mit MH370? Die wahre Geschichte ist bis heute nicht aufgedeckt. Obwohl die teuerste Suchaktion der Luftfahrtgeschichte begann, wurden nur wenige Überreste der Havarie entdeckt. Es handelt sich um Wrackteile, die ein Jahr nach dem Unglück auf der Insel La Réunion angespült wurden.
Die Blackbox und der Stimmenrekorder, die wichtige Erkenntnisse über die Ereignisse an Bord geben könnten, blieben verschollen. Von der Fracht und den Menschen fehlt bis heute ebenfalls jede Spur.
Die Ruhestätte wird im Indischen Ozean vermutet
Nach mathematischen Berechnungen müssten die Insassen von MH370 im Indischen Ozean ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Inzwischen ranken sich jede Menge Verschwörungstheorien und Mythen um die vermisste Boeing.
MH370 reiht sich ein in die Liste von ungeklärten Fällen der Luftfahrtgeschichte. Besonders geheimnisumwittert ist das sogenannte Bermudadreieck im westlichen Atlantik. Über Jahre hinweg gab es dort seltsame Havarien von Schiffen und Flugzeugen. Eine Douglas DC-3, die 1949 von Puerto Rico nach Miami unterwegs war, verschwand in dieser Region.
MH370 – das verschwundene Flugzeug: Führt die wahre Geschichte zum Kapitän?
Der Abschlussbericht umfasst 450 Seiten. Licht in den Fall konnte er allerdings nicht bringen. Gleichwohl hält sich hartnäckig der Verdacht, der Flugkapitän habe das Unglück absichtlich provoziert.
Nicht alle sind dieser Meinung. Der malaysische Chefermittler betrachtet einen erweiterten Selbstmord des Piloten weder als erwiesen noch als wahrscheinlich. Dieser sei nie durch Reizbarkeit, Apathie oder Angstzustände aufgefallen.
Dennoch brachte der ehemalige australische Premier Tony Abbott die Suizid-Theorie in einer Fernsehdokumentation zum Jahrestag des Verschwindens wieder ins Spiel. Der Flugzeuglenker gilt weiterhin als Hauptverdächtiger, denn nach Auskunft von Kolleg:innen soll er unter Depressionen gelitten haben.
Die Familie des Kapitäns hat dieses Gerücht stets dementiert. Es gibt jedoch ein weiteres Indiz: Auf dem privaten Flugsimulator des Piloten fanden FBI-Ermittler genau jenen Flug, auf den MH370 mutmaßlich umgeleitet wurde. Wenn die Netflix-Doku MH370 – Das verschwundene Flugzeug die wahre Geschichte verfolgt, nimmt sie auch diese Fährte auf.
Warum haben die Insassen keine SOS-Nachrichten abgesetzt?
Kurz vor einem Flugzeugabsturz senden normalerweise viele Insassen letzte Nachrichten an ihre Angehörigen. Warum aber blieben die Opfer von MH370 stumm?
Möglich ist, dass der Flugkapitän einen Druckabfall herbeiführte, indem er die Maschine auf über 12.000 Meter steigen ließ. Spätestens nach 15 Minuten wäre dadurch die Luft an Bord ausgegangen.
Die wahre Geschichte von MH370: Das verschwundene Flugzeug: Ist das US-Militär oder die chinesische Mafia in den Fall verwickelt?
Geht das Verschwinden von MH370 auf das Konto des US-Geheimdienstes? Entführer:innen hätten nach dieser These die Maschine Richtung Diego Garcia gesteuert, ein Atoll, auf dem sich eine US-Militärbasis befindet. Dort wollten sie einen Anschlag verüben, den die amerikanische Luftwaffe durch den Abschuss des Flugzeugs verhinderte.
Eine Fox-News-Managerin verbreitete eine andere Verschwörungstheorie. Sie glaubt, dass die chinesische Mafia das Flugzeug gekapert hat, um die Insassen zu töten und aus deren Organen Kapital zu schlagen.
Wurde der Absturz verheimlicht und was könnten die Gründe dafür sein?
Die französische Journalistin Florence de Changy hat jahrelang zum Verschwinden von MH370 recherchiert und dazu ein Buch veröffentlicht. Sie bezweifelt, dass der Pilot zu einem Todesflug in den Indischen Ozean gestartet ist.
Die These der Investigativ-Reporterin: Die Boeing ist 90 Minuten nach dem Start ins Meer gestürzt. Da ein US-Spionagegerät an Bord gewesen sei, das nicht in die Hände des chinesischen Geheimdienstes fallen durfte, hätten zwei US-Abfangjäger das Flugzeug eskortiert. Sie wollten angeblich eine Zwischenlandung erzwingen, um die brisante Fracht zu beschlagnahmen. Als dies gescheitert sei, habe die US-Luftwaffe die Maschine abgeschossen.
Was ist für Dich die wahrscheinlichste Erklärung für das Verschwinden von MH370? Schreib uns Deine Einschätzung gern in einem Kommentar.
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