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ARA San Juan: Das verschwundene U-Boot – die wahre Geschichte hinter der Netflix-Doku

Im November 2017 verschwindet ein argentinisches U-Boot vor der Küste Südamerikas. Erst ein Jahr später wird das Wrack am Meeresgrund gefunden, aber die Hintergründe des Desasters bleiben mysteriös. Eine Netflix-Doku (Start: 7. März 2024) geht der Sache nach. Wir erzählen die wahre Geschichte der ARA San Juan. 
ARA San Juan: Das verschwundene U-Boot – die wahre Geschichte hinter der Netflix-Doku
ARA San Juan: Das verschwundene U-Boot – die wahre Geschichte hinter der Netflix-Doku © Netflix

Die achteilige Netflix-Dokuserie „ARA San Juan: Das verschwundene U-Boot” zeigt der Streamingdienst ab dem 7. März 2024.

Sie geht Theorien darüber nach, was dem U-Boot zugestoßen sein könnte. Zudem wagt sie einen intimen Einblick in die Folgen der Tragödie für die Familien der ums Leben gekommenen Besatzungsmitglieder. In Interviews sprechen Expert:innen und Hinterbliebene. Was wirklich zu dem Unglück führte, ist bis heute nicht restlos aufgeklärt. 

Die wahre Geschichte der ARA San Juan: Das Unglück 

Mitte November 2017 bricht die ARA San Juan zu einer Routinefahrt in den Südatlantik auf. Das U-Boot der argentinischen Marine soll illegaler Fischerei auf die Spur kommen. Die 44-köpfige Besatzung unter Kommandant Pedro Martin Fernandez startet ihre Mission im Hafen von Ushuaia an der Südspitze Argentiniens und nimmt Kurs auf die etwas nordöstlich gelegenen Falkland-Inseln.  

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Das Wetter ist rau, das Seegebiet ist berüchtigt für schwierige Wind- und Wellenverhältnisse. Aber die sollten dem knapp 66 Meter langen Boot mit seinen vier starken Dieselmotoren eigentlich keine Probleme bereiten. Am 15. November um 7:30 Uhr erreicht ein Funkspruch von der San Juan die Leitstelle der argentinischen Marine.  

Es ist der Letzte, den die Besatzung absetzt. Aufgrund eines Kurzschlusses bei der Stromversorgung müsse das Boot auftauchen. Daraufhin erhält Kommandant Fernandez die Anweisung, den Kurs zu ändern und den Heimathafen Mar del Plata weiter nördlich anzusteuern. Dort kommt die San Juan jedoch nie an. 48 Stunden nach dem letzten Funkspruch melden die argentinischen Streitkräfte das U-Boot als vermisst. 

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Die aufwendige Suche nach dem U-Boot 

Damit beginnt eine internationale Suchaktion, an der sich sogar britische Streitkräfte beteiligen – die Briten, die sich noch wenige Jahre zuvor einen Krieg mit Argentinien um die Falkland-Inseln geliefert hatten. Allein bis zum 19. November wirken mehr als ein Dutzend Schiffe und Flugzeuge aus mehreren Nationen an der Aktion mit, darunter die USA, Chile und Brasilien.  

Im Einsatz sind unter anderem Mini-U-Boote und ein Spezialflugzeug der NASA. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit: Falls die San Juan noch intakt ist, aber nicht auftauchen kann, reicht der Sauerstoffvorrat an Bord für etwa sieben bis zehn Tage. Aber es gibt Hoffnung.  

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Am 18. November registrieren mehrere Militärstationen innerhalb von fünf Stunden sieben Anrufversuche per Satellitentelefon. Das könnte darauf deuten, dass es der Besatzung gelungen ist, mit ihrem Boot aufzutauchen. Zwei Tage später ist jedoch klar, dass die Anrufe nicht von dem vermissten U-Boot stammen können.  

Am 23. November teilt die argentinische Marine mit, sie habe aus den Vereinigten Staaten Informationen über ein Explosionsgeräusch erhalten, dessen Ursprung im Bereich der geplanten Route der San Juan vermutet werde. Zweieinhalb Stunden vor diesem Ereignis habe der letzte Funkkontakt zum U-Boot bestanden.  

Demnach habe es einen Kurzschluss in der Batterieanlage gegeben, der Schaden sei aber schon behoben worden. Der genaue Wortlaut dieses letzten Funkspruchs vom 15. November wird aber erst am 28. November bekannt: „Meerwassereintritt über das Lüftungssystem in den Batterietank Nr. 3 verursachte Kurzschluss und Schwelbrand“, lautet die nüchterne Meldung.  

Die Bugbatterien seien außer Betrieb, das U-Boot navigiere mit den Heckbatterien weiter. Die Suche nach der San Juan geht unterdessen weiter, wird noch intensiviert. Bis zu 27 Schiffe und 30 Flugzeuge beteiligen sich, darunter auch ein russisches Tauchboot. Die Bemühungen bleiben ergebnislos.

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Die Angehörigen der Besatzungsmitglieder fordern Aufklärung. — Bild: Netflix

Das Wrack wird gefunden

Am 30. November beendet die argentinische Marine schließlich die Suche nach den Überlebenden und erklärt die Besatzung der San Juan offiziell für tot. Erst rund ein Jahr nach dem Verschwinden des U-Boots orten Expert:innen der US-Spezialfirma Ocean Infinity das Wrack der San Juan.  

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Es liegt in 907 Meter Tiefe rund 100 Seemeilen nördlich der Falkland-Inseln. Die Hülle sei noch in einem Stück, allerdings deformiert und implodiert, aber ohne nennenswerte Risse. Abgerissene Teile des U-Boots werden in einem Radius von 70 Metern um das Wrack gefunden.  

Die Hinterbliebenen der toten Besatzungsmitglieder fordern eine Bergung, um ihre Angehörigen bestatten zu können. Aber die argentinische Marine lehnt ab. Es sei nicht möglich, das Boot mit seinen 2.300 Tonnen Gewicht aus dieser Tiefe zu heben.  

Die Hintergründe des Desasters: War Korruption im Spiel? 

Was bleibt, ist die Suche nach den Ursachen des Desasters. Noch im November 2017 reichen Familienangehörige der Besatzungsmitglieder Klage gegen das Militär ein. Der Vorwurf: Hergang und Ursache des Untergangs würden vertuscht. Zudem scheint unklar, ob die 34 Jahre alte San Juan zum Zeitpunkt ihres Verschwindens technisch überhaupt in der Lage gewesen sei, auf eine 3000 Kilometer lange Mission zu gehen.  

Und an diesem Punkt kommt Deutschland ins Spiel. Die San Juan wurde 1983 von den Thyssen Nordseewerken in Emden gebaut. Die Marine stellte das Boot 1985 in Dienst. Eine aufwendige Generalüberholung, an der deutsche Firmen beteiligt waren, wurde 2011 abgeschlossen. Dabei wurden unter anderem Batterien oder wenigstens Teile der Akkus ausgetauscht.  

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Argentinische Politiker:innen erheben nach dem Unglück schwere Vorwürfe: Bei der Generalüberholung seien Schmiergelder geflossen. Die beteiligten Firmen seien auch bei anderen Geschäften durch Zahlung von Bestechungsgeldern aufgefallen. Die Firmen weisen die Anschuldigungen zurück.  

Die Reparatur habe die argentinische Marine selbst auf ihrer eigenen Werft vorgenommen, zudem seien auf Wunsch der Marine und um Kosten zu sparen die Akkus nicht vollständig ausgetauscht worden, sondern lediglich einzelne Batteriezellen erneuert worden. Ob tatsächlich Schmiergelder geflossen sind, bleibt das Geheimnis der möglicherweise beteiligten Personen. 

Auch inwieweit deutsche Firmen die Arbeiten an der San Juan überwacht und abgenommen haben, lässt sich nicht mehr klären. Das einzige öffentlich sichtbare Signal für Konsequenzen aus dem Untergang der San Juan ist ein Stück Personalpolitik: Am 15. Dezember 2017 versetzt der argentinische Verteidigungsminister den Oberkommandierenden der Seestreitkräfte, Admiral Marcelo Srur, in den Ruhestand.  

Die Tragödie der San Juan: Es bleiben viele offene Fragen  

Der Abschlussbericht der Untersuchungskommission des argentinischen Kongresses kommt Mitte 2019 zum Schluss, dass bereits am 14. November 2017 Meerwasser in die Ventilationsanlage des Bootes eingedrungen war und dieses einen Kurzschluss in Batterie Nr. 3 auslöste, was einen Brand verursachte.  

Was genau an Bord der San Juan geschah, ob es technisches oder menschliches Versagen war, das ins Verderben führte, ist unklar. Die wahre Geschichte vom Untergang der ARA San Juan bleibt bis heute so finster wie die letzte Ruhestätte seiner Besatzung. 

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© Vodafone GmbH ⁄ Constantin Flemming
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