Brutale Banden bekriegen sich mit abgedrehten Karren in einer postapokalyptischen Welt – das ist Mad Max. Schon seit 1979 lässt die mittlerweile fünfteilige Filmreihe das Publikum einen Geschwindigkeitsrausch nach dem anderen erleben. Das ist nichts für schwache Nerven, denn es geht brutal zu. Furiosa war eine der Held:innen von „Mad Max: Fury Road“ (2015), das neue Prequel erzählt wiederum von ihrer bewegten Vergangenheit. In unserer Filmkritik zu Furiosa: A Mad Max Saga erfährst Du, ob das Prequel uns vollständig überzeugt hat – oder doch etwas Sand im Getriebe hat.
Die Story von Furiosa: A Mad Max Saga – Von Rache durchtrieben
Die Erde ist untergegangen und eine einzige Sandwüste, doch Furiosa (Anya Taylor-Joy) hat Glück: Sie konnte ihre Kindheit in einer Zone verbringen, die noch über grüne Wälder und Leben verfügt. Bis sie eines Tages von Räubern entführt wird. Seitdem ist sie die Gefangene des grausamen Warlords Dementus (Chris Hemsworth). Der militärische Anführer will noch mächtiger werden. Deshalb greift er die Zitadelle von Immortan Joe (Hugh Keays-Byrne) an, einem mächtigen Herrscher im Ödland.
Die beiden Tyrannen geraten schnell aneinander und einigen sich jedoch eher widerwillig auf einen Waffenstillstand. Unter einer Bedingung: Furiosa wird als Geschenk an Immortan Joe übergeben. Die Jahre bei Immortan Joe vergehen und Furiosa träumt nur davon, Rache an ihrem Entführer Dementus zu nehmen. Sie lernt fahren, sie lernt schießen, sie lernt neue Verbündete kennen und sie kommt ihrem Ziel immer näher. Aber Dementus ist kein Narr und noch grausamer als das Ödland selbst. Um dem gewachsen zu sein, muss sich Furiosa in einen wahrhaftigen Racheengel verwandeln.
Ein schneller Höllenwagen, der mit ruhigeren Zwischenstopps ans Ziel kommt
Die Geschichte von Furiosa: A Mad Max Saga ist unglaublich wendungsreich und fesselnd. Alle zehn Minuten rutscht Furiosa in eine neue, unvorstellbare Herausforderung, sei es nun ein Kampf oder eine Verfolgungsjagd. Du bekommst sehr viele Facetten der postapokalyptischen Welt zu sehen, Du wirst ein Teil davon und trachtest genauso wie Furiosa immer stärker nach der finalen Konfrontation. Von der Menschheit ist nur noch eine entstellte Version übriggeblieben, die kein Erbarmen mehr kennt. Die Menschen verhungern, die Mächtigen vollziehen grausame Hinrichtungsrituale. Es ist schwer, sich an den Schock mancher Szenen zu gewöhnen, da er sich immer weiter steigert. Was aber erfrischend ist: Furiosa: A Mad Max Saga nimmt sich neben seinen fantastischen Action-Blöcken auch immer wieder ruhige Auszeiten, um in Furiosas Charakter zu blicken.
Bei so viel Lob zum Plot ist es etwas seltsam, dass der Höhepunkt in der Mitte liegt. Du lernst die absoluten Höhen kennen und ab da wird der Film immer langsamer und bodenständiger. Die Konvoi-Angriffe verschwinden, die Massenschlachten verschwinden, am Ende sind nur noch wenige Personen involviert, es wird sehr viel gesprochen, wenig gekämpft – und das nimmt der Rachegeschichte etwas an Feuer. Es wirkt zu einfach. Das war’s schon? Furiosa: A Mad Max Saga findet nichtsdestotrotz einen würdevollen Abschluss, aber wir hätten uns etwas mehr Action beim Finale erhofft. Vor allem, weil Chris Hemsworth einen charismatischen und sadistischen Bösewicht zeichnet, wie wir ihn schon lange nicht mehr auf der Leinwand gesehen und gehasst haben.
Götter auf der Leinwand
Trotz seines gewalttätigen und grausamen Settings versteht es der Furiosa: A Mad Max Saga, imposante Charaktere mit großen Schatten zu zeichnen. Chris Hemsworth verbreitet allein schon Angst, wenn er sich das Mikrofon schnappt und über die Regeln des Ödlands schwadroniert. Anführende werden von einer absoluten Aura der Macht begleitet, jeder Auftritt, jede Bewegung, jeder Satz trifft Dich. Anya Taylor-Joy gibt Dir wiederum die stille Kämpferin und Beobachterin, deren Reise und Charakterentwicklung in jedem Blick zu sehen ist.
Wieder und wieder hält die Kamera in bestimmten Momenten ganz nah auf ihr Gesicht und jedes Mal ist es ein anderer Ausdruck, der uns mitreißt: Wut und Verzweiflung, Wut und Trauer, Wut und Hoffnung. In Action-Szenen überzeugt sie vor allem durch ihre spektakulären Angriffe, die aus dem Nichts kommen. Der Film hat eine große Bandbreite an Personen, von elendig verhungernden Sklav:innen bis hin zu den selbsternannten und aberwitzig kostümierten Göttern, die von oben auf sie herabsehen.
Furiosa: A Mad Max Saga in der Kritik – Unser Fazit
Furiosa: A Mad Max Saga liefert Dir gewaltige Bilder, die sich in die Netzhaut einbrennen. Dein Herz bremst, rast und driftet genauso wie die Motoren der Höllenautos. Wir sind begeistert und können Furiosa: A Max Saga seinen etwas abrupten und weniger actionreichen Ausgang verzeihen, weil er uns zuvor schon komplett abgeholt hat. Furiosa wird zur legendären Heldin und wir sind froh, ihre Geschichte in Furiosa: A Mad Max Saga kennengelernt zu haben.
Furiosa: A Mad Max Saga | |
Genre: | Endzeit-Action |
Bundesstart: | 23. Mai 2024 |
Laufzeit: | 148 Minuten |
FSK: | 16 |
Regie: | George Miller |
Drehbuch: | George Miller, Nico Lathouris |
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