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Ein Mutmacher: Der ARD-Film «Nie wieder obdachlos»

Das kann schnell passieren: Erst geht der Job verloren, dann das Dach über dem Kopf, eine Sucht kommt erschwerend hinzu. Doch dass es einen Weg heraus gibt, zeigt eine Reportage im Ersten.
TV-Ausblick ARD - «Nie wieder obdachlos...
Schiedsrichter Angelo Diliberto auf dem Fußballplatz. © Sebastian Knöbber/SR/ARD/dpa

«Das ist meine Welt. Ich hau in diese Pfeife rein, und dann vergesse ich alles drumherum» - das sagt der Schiedsrichter Angelo Diliberto. Der 52-Jährige lebt in St. Wendel im Saarland und ist an den Wochenenden als ehrenamtlicher Schiedsrichter des DFB tätig. Vor ein paar Jahren sah sein Leben noch ganz anders aus: Angelo war spielsüchtig, verlor seine Arbeit und seine Wohnung, und zwei Jahre lang war er obdachlos. 

Seine Geschichte erzählt er in der Reportage «Nie wieder obdachlos» aus der Reihe «Echtes Leben». Sie ist zu sehen an diesem Dienstag (16. Juli) um 23.45 Uhr im Ersten.

Dank des Jobs auf dem Spielfeld hat Angelo es geschafft, buchstäblich wieder Boden unter die Füße zu bekommen – und dieser Boden ist der Rasen auf dem Fußballplatz. Ein Betreuer einer christlichen Obdachlosenunterkunft wurde sein Freund, der Gastvater, bei dem er wohnt, gab ihm den Tipp, es mal als Schiedsrichter zu versuchen.

Anderen zu helfen, die in einer ähnlichen Lage sind

Damit scheint er seine Berufung gefunden zu haben, denn Fußball mochte und spielte er schon immer gern, jetzt pfeift er als Referee bei regulären Kreisliga-Spielen im Saarland oder auch beim «Homeless Worldcup», einem Obdachlosen-Turnier, das gerade im Rahmen der Fußball-EM in Hamburg stattgefunden hat.

Autor Norman Striegel (52, «Gott und die Welt - Mein neues Leben») begleitet seinen Protagonisten viel bei seiner offensichtlich erfüllenden Tätigkeit. Er zeigt in seiner erstaunlichen Geschichte aber auch, dass der ehemalige Fabrikarbeiter endlich wieder «richtig» arbeiten will, am liebsten mit Menschen - und er weiterhin eine eigene Wohnung und auch eine feste Beziehung sucht. Über allem steht für ihn aber, anderen zu helfen, die in einer ähnlichen Lage sind oder auch hineingeraten könnten.

Ein Mutmacher für andere

Zu Wort kommen im Film ein Freund, der ebenfalls Schiedsrichter ist, und der fussballbegeisterte Gastvater. Eine Sozialpädagogin der Caritas unterstützt Angelo bei Behördengängen, ein Sozialarbeiter will ihm eine Stelle in einer christlichen Obdachlosenunterkunft in Saarbrücken verschaffen, was letztlich daran zu scheitern droht, dass er in einem anderen Landkreis wohnt. 

Trotz alledem sind Angelo eine gelassene Weitsicht, eine soziale Ader und klare Ansagen anzumerken, was ihm dabei hilft, sich nicht von Rückschlägen erschüttern zu lassen. Er wird vor allem durch seine neu gewonnene innere Einstellung seinen Weg machen - und erweist sich damit als echter Mutmacher für andere.

© dpa ⁄ Klaus Braeuer, dpa
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