1. Nosferatu (1922): Der Blutsauger-Klassiker
Die Wahl des ersten Platzes fällt uns leicht: F.W. Murnaus Vampirfilm ist der Genreklassiker und hat Generationen kommender Filme geprägt. Nicht umsonst gilt „Nosferatu” als einer der deutschen Kultfilme. Seit seinem Erscheinen im Jahre 1922 hat das Werk nicht einen Deut seiner Atmosphäre verloren, im Gegenteil: Wo Vampire heutzutage oft als verführerische Topmodels dargestellt werden, ist das Dracula-Pendant Graf Orlok in Nosferatu ein widerwärtiges Monster, mit dem sich die Protagonisten nur abgeben, weil ein dicker Batzen Geld lockt. Oft verfilmt, lohnt sich vor allem die Neuauflage „Nosferatu – Phantom der Nacht” von 1979 mit Klaus Kinski in der Hauptrolle.
2. Interview mit einem Vampir (1994): Episches Vampir-Drama
Hollywoods Vampir-Epos ist zwar kein Horror, dafür aber umso dramatischer. Der Film beleuchtet die Schattenseiten des Untoten-Daseins. Neben Tom Cruise, Brad Pitt, Antonio Banderas und Christian Slater brilliert vor allem eine elfjährige Kirsten Dunst in der Rolle als Vampirin Claudia – eine Erwachsene, die im niemals alternden Körper eines Kindes gefangen ist. So dramatisch die Ereignisse in „Interview mit einem Vampir” auch sein mögen, so langweilig ist übrigens die Fortsetzung „Königin der Verdammten”.
3. So finster die Nacht (2008): Düsterer Coming-of-Age-Film
Einer der besten Vampirfilme ist eine europäische Low-Budget-Produktion: Eine schwedische Kleinstadt ist Schauplatz dieses Vampirfilms. Im Vordergrund steht die Freundschaft zwischen dem zwölfjähigen Oscar und einem Mädchen namens Eli – deren eigentliches Alter unklar ist. „So finster die Nacht” ist ein stiller Film, dessen intensiven Szenen durch die gemächliche Erzählweise noch lange nachwirken. Unter dem Titel „Let Me In” erfuhr das schwedische Original ein US-Remake, das ebenfalls sehr sehenswert ist.
4. The Horror of Dracula (1958): Sir Christopher Lee in seiner Paraderolle
Sir Christopher Lee in seiner Paraderolle als Dracula, damals noch ohne Rittertitel. Die Masse an Vampirfilmen, in denen der Brite mitgewirkt hat, würde genug Stoff für zahlreiche eigene Artikel liefern. Wir beschränken uns auf das wohl beste Werk, „The Horror of Dracula” der berühmt-berüchtigten Produktionsfirma Hammer Films. Der deutsche Titel des Schinkens aus dem Jahr 1958 lautet übrigens einfach „Dracula”. Als Vampirjäger van Helsing tritt Peter „Grand Moff Tarkin” Cushing in Erscheinung. Wie Coppolas Film basiert Dracula auf dem Buch von Bram Stoker, jedoch ohne der literarischen Vorlage sonderlich treu zu bleiben.
5. Bram Stoker’s Dracula (1992): Die Literaturverfilmung
Francis Ford Coppolas Adaption von Bram Stokers Romanklassiker gehört unserer Meinung nach in jede ernst zu nehmende Vampirfilm-Sammlung. Als titelgebender Vampir brilliert der stets wandelbare Gary Oldman. Dazu gesellen sich Keanu Reeves als naiver Jonathan Harker sowie dessen Angebetete Mina Harker, gespielt von einer blutjungen (haha) Winona Ryder („Stranger Things”).
6. Tanz der Vampire (1967): Witziges Vampir-Werk
Roman Polanskis Vampirkomödie hat schon allein aufgrund des Originaltitels einen Platz in jeder Filmsammlung verdient, in der Liste der besten Vampirfilme sowieso: „The Fearless Vampire Killers, or Pardon Me, But Your Teeth Are in My Neck”. Das Werk spielt gekonnt mit Klischees und sorgt mit witzigen Einfällen für Lacher, wo sich spätere Parodien wie etwa der extrem klamaukige „Dracula – Tot aber glücklich” mit Leslie Nielsen eine dicke Scheibe von abschneiden könnten.
7. Durst (2009): Vampire aus Fernost
Kaum ein koreanischer Film hat im Westen so viel Bekanntheit erlangt wie „Oldboy”. Mit „Durst” drehte Regisseur Park Chan-wook sechs Jahre nach seinem Rache-Drama einen Vampirfilm. Hauptfigur ist hier ein Priester, der durch eine verseuchte Blutkonserve mit einem Vampirvirus infiziert wird. Nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls exzellenten ’83er Vampirfilm „The Hunger” (Deutscher Titel: „Begierde”).
Durst noch nicht gestillt? Unsere Geheimtipps jenseits der besten Vampirfilme
„Cronos”: Ein Frühwerk von Guillermo del Toro aus dem Jahre 1993. In einer der Hauptrollen ist ein noch junger Ron Perlman („Hellboy”) zu sehen, der im Auftrag seines todkranken Onkels auf der Suche nach dem titelgebenden „Cronos” ist. Dabei handelt es sich um ein Artefakt mit verjüngender Wirkung, das – Überraschung!– fiese Nebenwirkungen verursacht, darunter Blutdurst. Nicht zu verwechseln übrigens mit „Kaptain Kronos – Vampirjäger” mit Sesamstaßen-Star Horst Janson – trotz geringen Budgets übrigens auch durchaus sehenswert, wie wir finden.
„Near Dark”: B-Movie von Kathryn Bigelow von 1987, die 21 Jahre später mit „Tödliches Kommando – The Hurt Locker” sechs Oscars gewinnen sollte. Fans von „Aliens – Die Rückkehr” dürfte mehr als ein Schauspieler bekannt vorkommen: Lance Henriksen (Bishop), Bill Paxton (Pvt. Hudson) und Jenette Goldstein (Pvt. Vasquez) haben allesamt einen Auftritt in Near Dark. Bigelow suchte Schauspieler und „Aliens” war gerade abgedreht. Da lag es für Bigelows künftigen Ehemann James Cameron nahe, einfach das eingespielte Team einzusetzen.
„30 Days of Night”: Zugegebenermaßen nicht wirklich ein Geheimtipp, aber wir wollten ihn keinesfalls unerwähnt lassen. Knallharte Comic-Verfilmung, in der monströse Vampire eine Kleinstadt in Alaska während einer 30-tägigen Dunkelheit dezimieren. Gradliniges Action-Spektakel mit viel rot auf weiß, das ebenso unterhaltsam ist wie brutal.
„A Girl Walks Home Alone at Night”: Eine iranische Vampirin im Tschador wird eines Skateboards habhaft und streift durch die Nacht von Bad City. Der Film der iranischstämmigen Regisseurin Ana Lily Amirpour verbindet Vampirfilm mit Gesellschaftskritik. Wenn Du glaubst, Du hättest schon alles gesehen, lehrt Dich dieses ungewöhnliches Arthouse-Drama eines Besseren.
Solltest Du nun noch immer nicht satt sein, dann schau Dir unsere Liste der besten Vampirserien an.
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