In Deutschland ist 2024 erneut wieder etwas weniger klassisch-linear ferngesehen worden. So betrug die durchschnittliche Fernsehdauer laut der zuständigen AGF Videoforschung bei den Zuschauern ab drei Jahren im Schnitt 171 Minuten am Tag. Das wären elf Minuten weniger als 2023. Jedoch sind die Zahlen nur begrenzt vergleichbar. Denn die Statistik zählt seit Anfang 2024 auch Haushalte mit, die zwar kein Fernsehgerät besitzen, aber über Computerbildschirme und Tablet- oder Handydisplays TV gucken. Dadurch ändert sich die Grundlage.
Experten unterscheiden zwischen «Marktstandard TV» (alt) und «Marktstandard Bewegtbild» (neu). Wie die AGF-Forscher auf Anfrage erläuterten, fällt der Rückgang auf der gleichen Berechnungsbasis («Marktstandard TV») kleiner aus, er liegt dann bei sechs Minuten Rückgang auf 176 Minuten. Dieser methodische Sonder-Effekt wird sich 2025 nicht mehr in der Form zeigen.
Vor vier Jahren, 2020, hatte das klassische Fernsehen zu den Gewinnern des Corona-Jahres gehört. Die durchschnittliche Sehdauer war damals sprunghaft von 210 Minuten pro Tag im Jahr 2019 auf 220 Minuten gestiegen. 2021 sank die Minutenzahl dann auf 213, im Jahr 2022 auf 195 und 2023 auf 182.
Der bisherige Höchstwert in der Fernsehnutzung wurde in den letzten Jahrzehnten im Jahr 2011 erreicht (225 Minuten).
Redaktionshinweis: In einer früheren Version des Artikels wurden zwei verschiedenartige Berechnungsgrundlagen miteinander verglichen. Die Neufassung ordnet den Sondereffekt ein.