Nach Beschwerden über explodierte Ticketpreise für die Konzerte der Britpopband Oasis leitet die britische Wettbewerbsbehörde eine Untersuchung ein. Die Competition and Markets Authority (CMA) will unter anderem prüfen, wie dabei eine dynamische Preisgestaltung eingesetzt wurde und ob der Verkauf durch das Ticketunternehmen gegen Verbraucherschutzgesetze verstoßen hat.
Viele Fans hatten sich beschwert, dass sie nach teilweise stundenlanger Wartezeit beim Vorverkauf deutlich mehr für ihre Karten bezahlen mussten als angenommen. Die Tickets waren für Preise ab etwa 75 Pfund (89 Euro) für Sitz- und 135 Pfund für Stehplätze angekündigt worden. Tatsächlich wurden aber bis zu 350 Pfund fällig, weil die Verkaufsplattform die Preise der hohen Nachfrage anpasste.
19 Konzerte geplant
Die britische Regierung hatte die Ticketpreise kritisiert und angekündigt, eine Einschränkung dynamischer Preise zu prüfen. Auch Wiederverkaufsplattformen, auf denen Karten für ein Vielfaches des Originalpreises angeboten werden, sollen unter die Lupe genommen werden.
Oasis («Wonderwall») um die Brüder Liam und Noel Gallagher war vor fast genau 30 Jahren mit dem Album «Definitely Maybe» bekanntgeworden. Vor Kurzem hatte die Gruppe überraschend eine Comeback-Tour mit 19 Konzerten in Großbritannien und Irland im Sommer 2025 angekündigt.
Wussten Fans über steigende Preise Bescheid?
CMA will nun untersuchen, ob beim Ticketverkauf für diese Konzerte unlautere Geschäftspraktiken angewandt und Kunden rechtzeitig und deutlich informiert wurden, dass die Tickets einer dynamischen Preisgestaltung unterliegen. Fraglich sei auch, ob Verbraucher unter Druck gesetzt wurden, innerhalb kurzer Zeit Tickets zu einem höheren Preis als gedacht zu kaufen, hieß es. Dazu will die Aufsichtsbehörde mit dem Ticketunternehmen sowie möglicherweise dem Management der Band und den Veranstaltern Kontakt aufnehmen.
«Es wird deutlich, dass viele Leute das Gefühl hatten, eine schlechte Erfahrung gemacht zu haben und vom Preis ihrer Tickets an der Kasse überrascht waren», sagte CMA-Chefin Sarah Cardell. «Wir möchten von Fans hören, die den Prozess durchlaufen haben und möglicherweise auf Probleme gestoßen sind, damit wir untersuchen können, ob gegen bestehende Verbraucherschutzgesetze verstoßen wurde.»