«Die Reise nach Westen» ist ein bekannter Volksmythos in der chinesischen Literatur. Die aus dem 16. Jahrhundert stammende Geschichte erzählt von der abenteuerlichen Pilgerfahrt eines Mönches und seiner drei Begleiter, welche sich auf den Weg nach Indien machen, um heilige buddhistische Schriften nach China zu holen. Das Action-Rollenspiel «Black Myth: Wukong» basiert auf dem Werk aus dem 16. Jahrhundert.
Der Reisende und seine Gefährten begegnen zahlreichen Dämonen und Prüfungen, die sie mit Mut, List und übernatürlichen Kräften überwinden müssen. Auch heutzutage bietet der Roman noch allerlei Stoff für eine actionreiche Videospieladaption, welche die mythischen Abenteuer und übernatürlichen Kämpfe der Reisenden weltweit auf die Bildschirme bringt.
Der Affenkönig im Mittelpunkt
Hauptcharakter des Spiels ist der Auserkorene, ein affenähnlicher Krieger und Ebenbild des Affenkönigs Sun Wukong. Während er im Roman als einer der Begleiter des Mönches Tang Seng maßgeblich zum Gelingen der Mission beiträgt, dreht sich in «Black Myth: Wukong» alles um ihn. Aus der Third-Person-Perspektive (Blick über die Schulter) erleben wir, wie er sich auf seiner Reise mächtigen Gegnern stellt und dabei die verschiedenen Geschichten der fantasievollen Spielwelt erlebt.
Der Auserkorene nutzt im ganzen Spiel nur eine Hauptwaffe, die es aber in sich hat: Sein Stab ist nicht nur zum Angreifen oder Parieren gut. Er lässt sich auch in Form einer Nadel im Ohr verstecken oder dient als praktische Leiter, wenn Gegner den Boden mit ihren magischen Attacken mal wieder kurzzeitig in eine Todeszone verwandeln.
Darüber hinaus hat Wukong auch so einige Zauber und Fähigkeiten im Ärmel, die ihn selbst die verzwicktesten Situationen erfolgreich zu meistern helfen. So lassen sich Gegner einfrieren, Klone erschaffen oder man verwandelt sich einfach in eines von 72 im Spiel verfügbaren Tieren und macht sich dessen jeweilige Vorteile zunutze.
Bosskämpfe und beeindruckende Grafik
Zwischen blitzenden Drachen, riesigen Wolfskreaturen und vogelähnlichen Kämpfern gibt es zahlreiche Bosskämpfe, in denen man sein Können unter Beweis stellen muss. Schlendert man durch die verschiedenen Spielregionen, warten dort außerdem diverse kleinere Gegner, die sich im Vergleich zu den Bossen jedoch als nicht wirklich herausfordernd erweisen.
Wenn es Wukong dann doch mal erwischt, dienen über die ganze Karte verteilte Schreine als Checkpoints für den Wiedereinstieg ins Spiel. Und hier ist Frustrationstoleranz angesagt: Wer «Black Myth: Wukong» zu schwer findet, muss üben. Der Schwierigkeitsgrad kann nicht angepasst werden.
Dank der modernen Unreal Engine 5 ist das Spiel des chinesischen Entwicklerstudios Game Science optisch eine Freude. Die farbenfrohe Spielwelt erinnert mit ihren detaillierten Texturen immer wieder an das Samurai-Abenteuer «Ghost of Tsushima». Mal läuft man durch eine verschneite Bergregion, mal durch grüne Wälder oder man erkundet eine wüstenartige Steinlandschaft auf der Suche nach neuen Abenteuern.
«Black Myth: Wukong» kostet knapp 70 Euro und ist für die Playstation 5 und PC (Windows) verfügbar. Xbox Series-Nutzer müssen sich noch etwas gedulden.