Der deutsche 100-Meter-Rekordler Owen Ansah ist bei den olympischen Leichtathletik-Wettbewerben frühzeitig ausgeschieden. In seinem Vorlauf belegte der Hamburger in enttäuschenden 10,22 Sekunden nur Platz fünf und verpasste die automatische Qualifikation.
Dafür war ein Rang unter den ersten drei notwendig. Auch die Zeit reichte am Ende nicht für einen der drei restlichen Halbfinal-Plätze. Weltmeister Noah Lyles und Gold-Favorit aus den USA wurde in 10,04 Sekunden nur Zweiter hinter dem Briten Louie Hincliffe, der in 9,98 Sekunden gewann.
«Ich bin heute nicht so gut weggekommen, wie ich es mir erwünscht habe. Ich denke mal, dass ich zu entspannt war, vielleicht war das das Problem», sagte Ansah. «Ich bin ja noch jung. Ich hoffe mal, dass das nicht meine letzten Olympischen Spiele waren.» In der Sprint-Staffel ist er im Stade de France noch dabei.
Bei den deutschen Meisterschaften hatte Ansah Ende Juni in Braunschweig den deutschen Rekord auf 9,99 Sekunden verbessert. Der 23-Jährige war damit als erster deutscher Sprinter unter der Marke von zehn Sekunden geblieben.
Hartmann sprintet ins Halbfinale
Der Kölner Joshua Hartmann kam als Dritter seines Laufes in 10,16 Sekunden dagegen weiter. «Ich denke trotzdem, dass ich im mittleren Bereich die eine oder andere Sache etwas besser hätte machen können», sagte er. «Wenn ich das mache, was mein Team von mir verlangt, dann ist für mich alles möglich.» Hartmann tritt auch noch über die 200 Meter und die Staffel an.
Stabhochsprung-Duo und Kolberg weiter
Im Stabhochsprung qualifizierten sich Oleg Zernikel und Bo Kanda Lita Baehre mit übersprungenen 5,75 Meter für das Finale am Montagabend. Zernikel blieb ohne Fehlversuch, Lita Baehre schaffte die zum Weiterkommen notwendige Höhe im dritten Versuch. Torben Blech schied nach drei Fehlversuchen bei 5,60 Meter aus.
800-Meter-Läuferin Majtie Kolberg schaffte es als Siegerin ihres Hoffnungslaufes noch ins Halbfinale, nachdem sie im hochkarätig besetzten Vorlauf einen der drei ersten Plätze verpasst hatte. In 1:59,08 Minuten war Kolberg auch eineinhalb Sekunden schneller als am Freitagabend. «Wenn's taktisch wird, kann man auch mal Pech haben», sagte sie über den Vorlauf und freute sich über die zweite, von ihr genutzte Chance.