Fahnenträger Peter Paltchik und die frühere Weltmeisterin Inbar Lanir haben Israel die ersten Medaillen bei den Olympischen Spielen in Paris beschert. Das Duo wurde bei den Judo-Wettkämpfen in der Champ-de-Mars-Arena von vielen Fans mit Israel-Fahnen unterstützt und lautstark angefeuert. Paltchik holte Bronze in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm. Lanir gewann Silber in der 78-Kilo-Klasse und besiegte im Halbfinale dabei die deutsche Hoffnungsträgerin Anna-Maria Wagner.
«Ich habe von diesem Moment geträumt. Er bedeutet mir die Welt», sagte Paltchik. Er sei glücklich, diese Medaille um den Hals zu tragen und den Menschen in seiner Heimat so viel Freude zu bereiten. Er wünsche sich mehr Frieden auf der Welt - für alle Länder. «Ich will keine Opfer sehen - egal, auf welcher Seite. Schmerz ist Schmerz. Ich hoffe, dass uns bessere Tage bevorstehen», so der 32-Jährige. Auch der Sport sei dafür da, die Menschen zu vereinen.
Israels Delegation steht bei den Spielen in Frankreich unter besonderem Schutz. Ihre Teams und Einzelsportler sollen rund um die Uhr von der französischen Polizei begleitet werden. Das Olympische Komitee Palästinas hatte zuletzt den Ausschluss Israels von den Spielen gefordert.
Angesichts des Gaza-Kriegs werfen die Palästinenser Israel eine «systematische und anhaltende Verletzung der olympischen Charta» vor. Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympisches Komitees (IOC), hatte daraufhin auf die politische Neutralität der Dachorganisation verwiesen.