Vital Heynen hört überraschend als Bundestrainer der deutschen Volleyballerinnen auf. Nachfolger des Belgiers wird zunächst bis Ende August Alexander Waibl, der parallel Cheftrainer von Bundesligist Dresdner SC bleibt. Eine Doppelfunktion über den Sommer hinaus sei nicht vorgesehen, teilte der Deutsche Volleyball-Verband weiter mit.
Heynen hatte das Nationalteam in den vergangenen beiden Jahren betreut. Der 54-Jährige steht nach dpa-Informationen vor einem Wechsel nach China. Von 2012 bis 2016 hatte er zudem als Trainer der deutschen Männer-Auswahl fungiert, Anfang 2022 kehrte er zum DVV zurück. «Vital hat in den letzten zwei Jahren sehr gute Arbeit geleistet und das Team weiter vorangebracht. Wir bedauern seine Entscheidung sehr», sagte Sportvorstand Jaromir Zachrich zur Bitte um eine Vertragsauflösung.
Waibl ist bereits seit 2009 Cheftrainer der Dresdnerinnen, mit denen er sowohl die deutsche Meisterschaft als auch den DVV-Pokal jeweils mehrfach gewann. Der 56 Jahre alte gebürtige Stuttgarter trainierte auch schon die U23-Nationalmannschaft.
Waibl beim DSC noch bis 2026 unter Vertrag
«Das Angebot kam natürlich extrem überraschend. Es war immer mein Traum, in Deutschland Bundestrainer zu sein, für mich ist es eine Ehre mein Land vertreten zu dürfen», sagte Waibl. Für ihn sei sofort klar gewesen, dass er das machen wolle, sagte der Vater von drei Kindern, der zunächst mit seiner Frau sprach. «Da muss viel organisiert werden. Ich bin extrem dankbar, dass wir eine Lösung gefunden haben.»
Er dankte auch seinem Club, der ihm das Engagement kurzfristig ermöglicht habe. Ob Waibl nach dem Sommer nach Dresden zurückgeht oder Bundestrainer bleiben möchte, ging aus der Mitteilung nicht hervor. Waibl hat beim DSC noch einen Vertrag bis 30. Juni 2026.
Schon ab diesem Samstag bereitet sich das Nationalteam auf die anstehenden Spiele in der Nationenliga vor. Mit Siegen kann sich die Auswahl in der Weltrangliste verbessern, über die noch die Olympia-Qualifikation für die Spiele im Sommer in Paris möglich wäre. Das direkte Ticket hatte das DVV-Team verpasst. Die Ausgangslage sei schwierig, räumte Waibl ein, betonte aber: «Wir wollen Olympia noch möglich machen.»