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Neuers Comeback mit «Millisekunden-Schock» wirft Fragen auf

Manuel Neuer kehrt nach 18 Monaten ins DFB-Tor zurück und präsentiert sich in Turnierform. Bis zu einem Fehler, der folgenlos bleibt, der Zweifel aufwirft. Aber nicht beim Bundestrainer.
Manuel Neuer
DFB-Keeper Manuel Neuer hielt gegen die Ukraine mehrmals klasse. © Tom Weller/dpa

Manuel Neuers rechter Reklamier-Arm schnellte sofort in die Höhe. Angstvoll ging sein Blick zur Seitenlinie. Unweit der Mittellinie musste Julian Nagelsmanns EM-Torwart einen viel zu kurzen Rückpass von Verteidiger Robin Koch klären. Doch der erst so aufmerksame Neuer tat das dann ebenso unnötig wie leichtsinnig mit einem Chipball, der beim Gegner landete. Und der stürmte prompt auf das leere deutsche Tor zu.

Zum Glück für Neuer riss auch der Linienrichter gleich die Fahne in die Höhe und zeigte eine Abseitsstellung nach Andrej Jarmolenkos Kopfball auf den los sprintenden Artem Dowbyk an. «Ich habe den Jarmolenko auf der linken Seite gar nicht gesehen», sagte Neuer später zu seinem Fauxpas in der 88. Minute, der in diesem EM-Probelauf folgenlos blieb.

Was ist mit Neuer los?

Bei einem späten Siegtor der Ukraine hätten Neuer - und auch Nagelsmann - im Max-Morlock-Stadion ganz andere Fragen beantworten müssen als nach dem 0:0. Es wäre das Aufreger-Thema nach dem vorletzten Test vor dem Heimturnier gewesen. Aber die Frage, was ist mit Neuer los, die steht trotzdem kurz dem Ernstfall gegen Schottland im Raum.

87 Minuten hatte sich für Neuer das Comeback im DFB-Tor nach 18 Monaten «sehr gut angefühlt». Der Weltmeister von 2014 hielt mehrfach so, wie es von einer Nummer eins auch beim Turnier erwartet wird. Aber der letzte Eindruck des Spiels bleibt halt haften.

Es war zufällig wieder die 88. Minute, wie jüngst beim bitteren Champions-League-K.o. des FC Bayern gegen Real Madrid. Da patzte Neuer nach mehreren Weltklasse-Paraden bei einem haltbaren Schuss fatal. Der früher oft außerirdisch spielende Neuer scheint mit 38 Jahren fehlbar(er), normaler geworden. Er bleibt eine Nummer eins unter Beobachtung.

Nagelsmanns Freispruch und EM-Prognose

Nagelsmann sprach Neuer freilich frei. «Wenn er den nicht holt, wenn er tiefer steht und nicht mitspielt, dann ist es ein deutlich größerer Fehler mit schwerwiegenderen Folgen», befand der Bundestrainer. «Der Schock war nicht groß, denn es war in einer Millisekunde ersichtlich, dass der Spieler im Abseits ist.» Nagelsmann zweifelt nicht an Neuer. «Er wird eine sehr gute EM spielen, da bin ich mir sicher», hatte er im Vorfeld des Spiels gesagt.

Und Neuer durfte - zumal ohne Gegentor - sein 118. Länderspiel für sich rundum positiv bewerten. Er wirkte jedenfalls am Montagabend stolz und zufrieden. Die Rückkehr ins DFB-Tor, die Heim-EM, das achte Turnier als Nummer eins - diese Ziele schienen für ihn nach dem schweren Beinbruch im Anschluss an die WM 2022 in Katar unerreichbar. «Das war schon ein langer Weg, ein steiniger Weg und auch viel harte Arbeit. Wenn ich nicht drangeblieben wäre, hätte ich es nicht geschafft», sagte er stolz in den Katakomben des Stadions.

Verständnis für ter Stegens Frustgefühl: «Es ist leider so»

Nagelsmann hatte Neuer frühzeitig zum EM-Torwart ernannt - und nicht Marc-André ter Stegen. Neuer ist wieder der Gewinner, aber er kann den Frust des Verlierers ter Stegen verstehen. «Das ist ein bekanntes Problem auf der Torhüterposition. Es gab noch keinen Trainer, der zwei Torhüter hat spielen lassen. Die Entscheidung ist immer eine schwierige. Marc kennt die Situation. Man muss schon sagen, es ist leider so, weil er wirklich auch ein Weltklasse-Torwart ist, der gute Leistungen gezeigt hat», sagte Neuer: «Aber das ist auch Teil des Business.»

© dpa ⁄ Klaus Bergmann und Arne Richter, dpa
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