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VfL-Coach Stroot über Wachablösung: «Komplettes Medienthema»

Vor dem DFB-Pokal-Finale am Donnerstag in Köln gibt sich Wolfsburgs Coach Tommy Stroot gelassen. Die VfL-Fußballerinnen können gegen Bayern zum zehnten Mal in Folge den Pokal holen.
Tommy Stroot
Trainer Tommy Stroot kann den VfL am Donnerstag zum zehnten Pokal-Titel in Serie führen. © Swen Pförtner/dpa

Dass die Fußballerinnen des FC Bayern den VfL Wolfsburg in den kommenden Jahren als Nummer eins in Deutschland ablösen könnten, lässt VfL-Trainer Tommy Stroot kalt. «Ich bin sachlich orientiert. Für mich ist die Wachablösung ein komplettes Medienthema», sagte Stroot (35) vor dem DFB-Pokal-Finale am Donnerstag gegen Meister FC Bayern (16.00 Uhr, ZDF/Sky) in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Bayern-Präsident Herbert Hainer hatte vor dem Bundesliga-Rückspiel im März von einer «Wachablösung» gesprochen, die der FC Bayern anstrebt. 

Die Münchnerinnen, bereits im Vorjahr Meister, können im Endspiel von Köln erstmals das Double perfekt machen, Wolfsburg spielt um den zehnten DFB-Pokal-Titel in Serie. «Natürlich ist der FC Bayern ein großer und interessanter Club. Trotzdem wissen wir das Thema Wachablösung sehr gut einzuordnen. Es ist weit weg von dem, wie wir es spüren», sagte Stroot. «Und wir werden dafür sorgen, dass dieses Thema vielleicht in der kommenden Saison von einer anderen Seite betrachtet wird.»

«Keine Rücksicht auf irgendwen»

Dann muss der VW-Club in Abwehrspielerin Dominique Janssen und Mittelfeld-Ass Lena Oberdorf zwei Schlüsselspielerinnen ersetzen, Nationalspielerin Oberdorf zieht es für kolportierte 400 000 Euro ausgerechnet zum Pokalgegner nach München. «Sie wird keine Rücksicht auf irgendwen nehmen und alles für den Titelgewinn tun», kündigte Stroot an.

Den überraschenden Wechsel nimmt Stroot der 22-Jährigen, die 2020 von der SGS Essen zum VfL kam, nicht übel: «Wenn Lena findet, dass der FC Bayern ihr nächster Schritt ist, dann ist das komplett legitim. Ihr Wechsel ist mit einer Ablösesumme im nationalen Bereich verbunden, die die Frauen-Bundesliga noch nicht gesehen hat. Auch das macht eine Menge deutlich.» 

Über die ausführliche Berichterstattung zu dem Transfer merkte Stroot an: «Lena hat überhaupt nichts Schlimmes gemacht. Trotzdem passiert medial eine ganze Menge. Ihr Wechsel ist ein Thema, das die Leute interessiert und Diskussionen auslöst.» Oberdorf habe es aber zuletzt geschafft, sich voll auf den Sport zu fokussieren und in der Öffentlichkeit zurückgenommen. «Das ist in ihren jungen Jahren auch eine Qualität.»

© dpa
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