Toni Kroos hofft, dass die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auch nach den Rücktritten von einstigen Mitstreitern wie Manuel Neuer, Thomas Müller und Ilkay Gündogan den Aufschwung der vergangenen Monate fortsetzt. «Natürlich ist es jetzt so, dass einige Spieler, die seit Jahren dabei waren und die Mannschaft geprägt haben, nicht mehr dabei sind. Aber das ist eine Chance für eine gewisse Neuordnung», sagte der Weltmeister von 2014 und sechsmalige Champions-League-Sieger beim Start der von ihm mitgegründeten Hallenfußball-Liga Icon League in der ausverkauften Kölner Lanxess Arena.
Wenige Wochen nach Fußball-Ruheständler Kroos, dessen ruhmreiche Karriere mit dem Viertelfinal-Aus der DFB-Elf bei der EM gegen Spanien endete, hatten auch Neuer, Müller und Gündogan ihren Rückzug aus der Landesauswahl verkündet. Allein durch die vier Rücktritte fällt die Erfahrung von 451 Länderspielen weg. «Der Bundestrainer muss nun erst ein bisschen justieren mit den ganzen Rücktritten und denen, die er für diese Rollen sieht», kommentierte der 34-jährige Kroos.
Unterstützung für Nagelsmann
Für die ersten Partien nach dem Rückzug seiner ehemaligen Führungsspieler am 7. September in Düsseldorf gegen Ungarn und drei Tage später in Amsterdam gegen die Niederlande zum Start in die Nations League setzt Julian Nagelsmann auf ein verjüngtes Team. Dass der Bundestrainer nach dem EM-Aus das ambitionierte Ziel ausgerufen hat, 2026 Weltmeister werden zu wollen, hält Kroos für nachvollziehbar: «Es ist natürlich ein bisschen früh, so etwas zwei Jahre vorher zu sagen. Aber ich verstehe, was er bezwecken wollte. Er wollte den Aufschwung weitergeben, der zuletzt da war, und zum Ausdruck bringen, dass er hungrig ist.»
Endgültiger Rücktritt
Der Fußballer des Jahres 2024 warb für die DFB-Elf: «Ich bitte jeden Einzelnen, dass die Nationalmannschaft unterstützt wird. Dass die Leute und das Land hinter ihr stehen. Es spielt sich deutlich leichter mit dem Land im Rücken als wenn gezweifelt wird.» Kroos verwies auf den Aufschwung der vergangenen Monate: «Ich glaube, wir haben geschafft, was vorher verloren gegangen war. Dass wir eine Mannschaft haben, die begeistern kann.»
Trotz des dürftigen Starts seines ehemaligen Vereins Real Madrid in die neue Saison und ersten Medienberichten, in denen der Verlust des langjährigen Taktgebers des spanischen Rekordmeisters bedauert wird, schloss Kroos ein Comeback aus: «Das wird nicht passieren. Alle, die mich kennen, wissen, wenn ich eine solche Entscheidung getroffen habe, ist sie endgültig.»