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Gündogan zurück zur alten Liebe - «Bester Club der Welt»

Erst der Rücktritt aus der Nationalelf, jetzt die Rückkehr zu Pep Guardiola: Ilkay Gündogan verlässt nach nur einem Jahr den FC Barcelona. Jetzt heißt es wieder Etihad Stadium statt Camp Nou.
Ilkay Gündogan (l) und Pep Guardiola
Pep Guardiola (l) und Ilkay Gündogan

Nach einem Abendessen mit Mentor Pep Guardiola in dessen katalanischem Restaurant war die spektakuläre Rückkehr von Ilkay Gündogan zu seinem Herzensclub Manchester City besiegelt. «Wenn man diesen Ort verlässt, wenn man ein Jahr weg ist, beginnt man, den Ort noch mehr zu schätzen. Man erkennt, was man hatte. Man erkennt, wie großartig diese Zeit war», sagte Gündogan, der nach nur einem Jahr in Diensten des FC Barcelona ein überraschendes Comeback beim englischen Fußball-Serienmeister feiert. «Man erkennt, wie groß der Club ist – der beste Club der Welt.»

Gündogan und Man City - das war sieben Jahre lang eine einzigartige Erfolgsgeschichte. 14 Titel holte der 33-Jährige im Trikot der Skyblues. Er war am Ende sogar Kapitän und verlängerter Arm von Starcoach Guardiola, der sich für eine Rückkehr seines Musterschülers stark gemacht hatte. «Jeder weiß, welchen Respekt ich für Pep habe. Er ist der beste Trainer auf der Welt, und jeden Tag mit ihm zu arbeiten, macht Dich zu einem besseren Spieler. Ich kann es kaum erwarten, wieder mit ihm zu arbeiten», sagte Gündogan.

Gündogan trifft zweite Zukunftsentscheidung

Damit hat der Mittelfeldspieler, der einen Vertrag bis zum Saisonende plus Option auf ein weiteres Jahr unterschrieb, innerhalb weniger Tage eine weitere Zukunftsentscheidung getroffen. Erst am Montag hatte er nach 82 Länderspielen seinen Abschied aus der deutschen Nationalmannschaft verkündet.

Gündogan kehrt laut übereinstimmenden Berichten sogar ablösefrei nach Manchester zurück, obwohl er in Barcelona noch einen Vertrag bis 2026 besaß. So richtig glücklich war er bei den Katalanen nie geworden, der Ex-Dortmunder spricht selbst von einer «schwierigen Zeit» und schrieb bei X in Richtung Barça-Fans: «Wenn mein Weggang dem Club finanziell hilft, macht es mich weniger traurig.»

Zuvor sollen die seit dieser Saison von Ex-Bundestrainer Hansi Flick trainierten Katalanen laut übereinstimmenden Medienberichten Gündogan mitgeteilt haben, dass er noch in diesem Transferfenster gehen solle. Gündogans Berater und Onkel Ilhan hatte noch am 8. August erklärt, dass es zwar Interesse einiger Vereine gebe, sein Neffe aber bleiben wolle. Flick berichtete zuletzt von einem Gespräch mit Gündogan, nannte aber keine Details.

Welche Rolle Olmo beim Wechsel spielte

Hintergrund ist offenbar die Verpflichtung des spanischen Fußball-Europameisters Dani Olmo von RB Leipzig. Die finanziell schwer angeschlagenen Katalanen wollten demnach das Millionengehalt von Gündogan unbedingt einsparen, weil der für 55 Millionen Euro verpflichtete Olmo wegen der Restriktionen der spanischen Liga bislang nicht registriert werden und auch noch nicht für Barcelona spielen konnte.

Ein Millionengehalt, das City gerne für Gündogan bezahlt. Der Transfer hatte sich bereits die letzten Tage angedeutet. Am Mittwochabend kam es schließlich zum schnellen Durchbruch. Gündogan traf sich mit Guardiola im Restaurant Tast, bei dem der Coach Miteigentümer ist. Auch City-Geschäftsführer Ferran Soriano war dabei. Anschließend schrieb Gündogan bereits Autogramme. Alles war altvertraut. Da passt es, dass der Mittelfeldstar sein Appartement im Zentrum der Stadt behalten hat.

Guardiola schwärmt von Gündogan

2016 wollte Guardiola den damaligen BVB-Star unbedingt haben und bekam ihn. Enttäuscht wurde er nicht. In seiner bisher letzten City-Saison 2022/2023 war Gündogan sogar Kapitän der Cityzens und führte sie zum Triple aus Champions League, Meisterschaft und Pokal. Insgesamt gewann er unter Guardiola fünfmal die englische Meisterschaft. 

«Ich bin verheiratet, aber ich bete Gündogan an», hatte Guardiola einst gescherzt. In einem «Stern»-Interview im Juni schwärmte er von den Qualitäten des gebürtigen Gelsenkircheners: «Ilkay redete nicht viel, aber wenn er redete, hörten alle zu, auch ich als Manager. Er ist ein sehr kluger Spieler, einer der klügsten, die ich jemals trainiert habe. Er war ein Schlüssel zu unserem Erfolg.» Jetzt sollen weitere folgen.

© dpa ⁄ Sandra Degenhardt und Stefan Tabeling, dpa
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