Die Deutsche Fußball Liga (DFL) ist nach Ansicht von Thomas Horky, Professor für Journalismus und Sportkommunikation an der Macromedia Hochschule, zu zurückhaltend bei neuen Formaten für junge Zielgruppen. Zwar sei die Bundesliga nach wie vor die größte Mediensportart in Deutschland. «Nur man muss ja auch langfristig nach vorn schauen und da ist die DFL nach meinem Geschmack eher zu passiv. Da würde ich empfehlen, sich doch deutlich aktiver auch mit neuen Formaten auseinanderzusetzen», sagte Horky der Deutschen Presse-Agentur.
Zuletzt hatten neue Show-Formate auf dem Fußball-Kleinfeld für Aufsehen gesorgt. Die sogenannte Baller League startete in die zweite Saison, im September folgt ein ähnliches Projekt von Ex-Weltmeister Toni Kroos.
Die DFL müsse sich überlegen, wie sie selbst junge Zielgruppen ansprechen wolle. «Die Warnsignale sind doch da. Wenn sie sich Befragungen anschauen, dann ist in der sehr jungen Bevölkerung das Interesse an E-Sport ähnlich groß wie an Fußball. In die Zukunft gedacht heißt das, dass der Fußball mit nachlassendem Interesse zu kämpfen hat», sagte Horky.
Mit der Virtual Bundesliga ist die DFL bereits seit mehreren Jahren selbst im E-Sport vertreten und sieht sich selbst als Innovationsführer im Profisport. Man habe mit «wegweisenden Veränderungen» wie moderneren Kamerasystemen oder dem ständigen Fortschritt im Umgang mit Spieldaten für Innovationen gesorgt, schreibt die DFL auf ihrer Internetseite.