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Intendant: Jeder sollte den Stadtheiligen kennen

Die Händel-Festspiele finden seit Jahrzehnten in Halle statt. Dennoch: Nicht jeder kennt den berühmten Sohn der Saalestadt. Die Veranstalter der Festspiele wollen das ändern.
Händel-Festspiele Halle beginnen
Bernd Feuchtner, Interimsintendant der Händel-Festspiele. © Hendrik Schmidt/dpa

Die Händel-Festspiele in Halle sollen in diesem Jahr mehr im öffentlichen Raum stattfinden, damit neues Publikum Geschmack am Barockkomponisten findet. Dabei setzen die Veranstalter auf den Überraschungseffekt - zum Beispiel auf dem Marktplatz in Halle. «Da gehen auch viele lang, die mit der Hochkultur gar nichts am Hut haben», sagte Intendant Bernd Feuchtner der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wenige Tage vor Beginn der Festspiele. Auch in der Aula der Universität würden Händel-Werke aufgeführt.

Die Festspiele finden vom 24. Mai bis zum 9. Juni statt. Den Auftakt bilden diesmal Händels Oper «Amadigi di Gaula» sowie das Tanztheaterprojekt «Wandlungen» im Goethe-Theater Bad Lauchstädt. Insgesamt sind 77 Veranstaltungen geplant. Georg Friedrich Händel (1685-1759) war in Halle zur Welt gekommen.

Der Komponist habe mit seinen Werken «bessere Menschen» machen wollen, so Feuchtner. «Ich glaube, Leute, die sich mit ihren Gefühlen auseinandersetzen und sich denen öffnen und nicht einfach als Biester durch die Welt laufen, die haben ein besseres Leben.» Händels Musik löse aus, was Menschen heute wie früher suchten: Emotion. «Wer sich intellektuell auseinandersetzen will, der geht ins Schauspiel. Aber in der Oper will ich ein Gefühlsbad haben.»

Die Festspiele fanden erstmals 1922 statt, seit 1952 werden sie jährlich in der Saalestadt veranstaltet. Im vergangenen Jahr wurden laut Feuchtner ungefähr 17.000 Karten verkauft. Es seien auch Besucher aus den Niederlanden, England, Frankreich, Japan und den USA angereist.

Obwohl zu den Festspielen immer viele Menschen kämen, kenne in der Händel-Stadt längst nicht jeder den Mann, der als Statue auf dem Marktplatz steht, sagte Feuchtner, der aus Nürnberg stammt. «Halle ist eine sehr klassengetrennte Stadt. In der Altstadt und der Nordstadt etwa geht es den Leuten gut. Da lebt das Bürgertum. In der Südstadt und Neustadt hingegen sind die Schulen nicht mehr ganz so toll, die Lehrer bekommen keine Preise für ihren Unterricht und kämpfen stattdessen.»

Geplant sei deshalb, im nächsten Jahr gemeinsam mit Jugendlichen aus der Neustadt ein Projekt zu gestalten. «Unser Plan ist, dass ein junger Breakdancer und ein junger Komponist Händel-Musik auswählen und eigene Musik dazu schreiben. Das soll dann aufgeführt werden.» Zwar gebe es in der Neustadt schon zahlreiche andere Projekte, um Kinder und Jugendliche zu fördern. Notwendig sei ein Händel-Projekt trotzdem. «Händel ist unser Stadtheiliger, da muss man schon wissen, wer das ist.»

© dpa
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