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Etwa jeder zehnte Friseurladen ist ein Barbershop

Stylische Frisuren, lockere Sprüche, günstige Preise: Vor allem bei jungen Männern sind Barbershops zum Haareschneiden beliebt. Nach 2014 stieg die Zahl in Sachsen-Anhalt. Nicht alle fanden das gut.
Barbershop in Sachsen-Anhalt
Hani Murei aus Syrien schneidet in seinem Barbershop einem Kunden die Haare. Die Zahl der Barbershops in Sachsen-Anhalt ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. © Simon Kremer/dpa

Die Zahl der Barbershops in Sachsen-Anhalt ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Inzwischen ist in vielen Regionen etwa jeder zehnte Friseurladen ein Barbier. Vor allem nach 2015 gab es einen starken Anstieg, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter Städten und Kammern in Sachsen-Anhalt ergab. So verzeichnete die Handwerkskammer Magdeburg im Jahr 2014 für den gesamten Norden Sachsen-Anhalts zwei Barbershops und rund 950 Friseure. Aktuell seien es 86 Barbershops und etwa 860 Friseurläden.

Auch in anderen Städten ist das Verhältnis ähnlich. Noch vor zehn Jahren gab es nach Angaben der Stadtverwaltungen in Wernigerode, Sangerhausen, Stendal oder Halberstadt keinen Barbershop. Inzwischen gibt es dort zwischen drei und fünf Barbiere - bei 30 bis 40 traditionellen Friseurläden.

Aus Syrien zum eigenen Laden in Magdeburg

Auch der 34 Jahre alte Hani Murei aus Syrien hat vor Kurzem seinen ersten Friseurladen in Magdeburg eröffnet. Vor neun Jahren kam der Syrer aus dem Bürgerkriegsland nach Deutschland. In seiner Heimat habe er erst als Hotelfachangestellter gearbeitet, das Haareschneiden zunächst als Hobby betrieben, später dann mit einem Kollegen einen eigenen Laden in Syrien aufgemacht. «Als ich nach Magdeburg gekommen bin, war es mein Ziel, möglichst schnell selbstständig zu werden und selbst Geld zu verdienen», sagte Murei. Er habe eine Prüfung gemacht und eine Ausnahmegenehmigung erhalten. Denn eigentlich müssen Friseurläden einen Meister vorweisen können.

Für die alteingesessenen Friseure sind die Barbershops oft ein Dorn im Auge. «Wir müssen alle unsere Meister haben, das ist eine Ungleichbehandlung», sagte der Obermeister der Friseurinnung Magdeburg, Norbert Goedecke, der mit seinen 70 Jahren noch immer im Friseursalon steht. Dazu kämen oft sehr niedrige Preise, die Kunden anlockten. Er wünscht sich vor allem von den Behörden schärfere Kontrollen. Anfangs habe die Innung noch selbst die Prüfungen der neuen Friseure für die Ausnahmegenehmigungen abgenommen. Eigentlich hätte dann aber innerhalb von zwei Jahren ein Meister nachgemacht werden müssen. Dies sei oft nicht passiert, sagte Goedecke.

Trenderscheinung Barbershop

In Weißenfels seien die dortigen Barbershops klassische Friseure, teilte die Stadtverwaltung mit. «Die Bezeichnung Barbershop folgt einem Trend, der in den Großstädten seinen Ursprung hat», sagte eine Stadtsprecherin. Der Trend sei in der Stadt inzwischen aber wieder vorbei. Der Großteil der Neuanmeldungen derartiger Läden sei nach Corona erfolgt.

Auch für den syrischen Friseur Hani Murei ist es kein Wunder, dass vor allem Araber neue Salons eröffnet haben. «Viele haben schon in der Heimat in Friseurläden gearbeitet», sagte er. «Außerdem kommt man am Anfang auch mit eher wenigen Sprachkenntnissen zurecht.» Die Barbershops seien zum Teil auch mehr als reine Friseurläden. Es seien Treffpunkte, wo man auch mal einen Tee oder Kaffee trinke.

Murei überlegt, bald einen weiteren Laden zu eröffnen. Das Geschäft gehe gut, viele Kunden schätzten auch, dass man unkompliziert und ohne Termin vorbeikommen könne. In anderen Regionen in Sachsen-Anhalt scheint der Trend jedoch vorbei. Sowohl im vergangenen als auch im laufenden Jahr habe es keine neuen Barbershops gegeben, hieß es aus der Stadtverwaltung Weißenfels. Der Markt scheine gesättigt zu sein.

© dpa
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