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Sicher bei Atomschlag: Offener Bunker auf Festung Königstein

Krieg, Atomschlag-Drohung, Forderungen nach Wehrunterricht in den Schulen, das ist wieder real. Die DDR richtete Bunker zum Schutz der Verwaltung ein, auch auf der Festung Königstein in Sachsen.
Ausstellung
Teilnehmer des Presserundgangs zur neuen Ausstellung "Atombunker und Pulvermagazin" verfolgen im "Geschossmagazin Nr. 2" einen Kurzfilm mit dem Titel "Zeitreise Pulvermagazin". © Robert Michael/dpa

Die Festung Königstein öffnet einen seit Jahrzehnten verschlossenen Bunker der DDR-Zivilverteidigung für Publikum. Hinter wem die Stahltür zu der Anlage zufalle, der fühle sich wie die Angestellten des Kreises, für die die Anlage gedacht war, sagte André Thieme, Geschäftsführer der Festung Königstein gGmbH am Dienstag bei der Vorstellung. «Es war der sichere Rückzugsort, damit die Verwaltung handlungsfähig bleibt nach einem biologischen, chemischen oder atomaren Angriff.» 1986 sei er zuletzt überarbeitet worden.

Das Bauwerk aus verwinkelten Gängen und Räumen, zwei Meter im Fels und mit einer dicken Erdschicht darüber im Wald der berühmten Bergfestung in der Sächsischen Schweiz versteckt, war laut Thieme «immer geheim». Da es auch nach 1990 unter Verschluss blieb, ist es original erhalten. «Es ist ein Stück Kalter Krieg, ein museales Juwel.» Von der alten Einrichtung befreit, erklärten sich mittels Licht- und Toninstallation Funktionen und Bedeutung dank Bewegungsmeldern beim Betreten. «Es ertönt eine Sirene, dann spürt man den Atomschlag, es springen Pumpen und Belüftung an, man hört Stimmen im Funkraum und will eigentlich nur noch raus.» Die Sonderführungen mit 15 bis 20 Menschen haben am Karfreitag Premiere.

Mit «immersiven Inszenierungen» werde Festungsgeschichte hautnah erlebbar und die Vergangenheit «als konkretes Erlebnis in die Gegenwart» geholt, sagte Thieme. Der unterirdische Hohlraum war 1889 als Magazin für Kriegspulver geschaffen und dafür 7000 Kubikmeter Sandstein aus dem Felsen gesprengt und ein beschussfestes Gewölbe gebaut worden. Das wurde in den 1960er Jahren umgewidmet für den damaligen Luftschutz. Laut Thieme sind technische Anlagen erhalten und teilweise funktionsfähig wie gusseiserne Überdruckklappen, Reste der Telefonzentrale oder die Dekontaminationsdusche. Bei der multimedialen Tour werden zudem die Arbeit der DDR-Zivilverteidigung erklärt und das im Kalten Krieg allgegenwärtige Bedrohungsgefühl spürbar.

© dpa
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