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Neues Leben im alten Baumkindergarten des Großen Gartens

Historische Garten- und Parkanlagen in Deutschland stellen sich auf den Klimawandel ein. So sollen etwa neue Pflanzen selbst gezogen werden - wie früher in eigenen Baumschulen.
Baumschule Dresden
Teilnehmer einer Pressekonferenz pflanzen im Großen Garten auf dem Gelände einer künftigen Baumschule Setzlinge an. © Sebastian Kahnert/dpa

Sachsens staatliche Schlösserverwaltung setzt bei der Ausstattung ihrer historischen Gärten und Parks auf die Wiedereinrichtung von Baumschulen statt auf Importe. Im Großen Garten, der «grünen Lunge» der Landeshauptstadt, wird bis Oktober das im 19. Jahrhundert angelegte und bis zum Zweiten Weltkrieg betriebene Areal revitalisiert. «Erste Stiel-Eichen sind jetzt in den Baumkindergarten eingezogen», sagte Claudius Wecke, Leiter des Bereichs Gärten bei der Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH (SBG). Sie könnten nach zwei Jahren dann ausgepflanzt werden.

Auf rund 5000 Quadratmetern entstehen Anzuchtbeete, Baumschule und Baum-Uni, ein Geräteschuppen und eine Schattenhalle. Zuerst werden laut Wecke mehrere hundert Eicheln gesteckt, um den Nachwuchs für die gestalterisch wichtigen Eichenbestände der Anlage zu gewinnen. Später sollen dort auch Winter-Linden für die Alleen herangezogen werden, sagte Wecke. Dazu kommen schwer zu beschaffende teure Arten oder besonders widerstandsfähige Gehölze. Auch für die Gartendenkmale bedeutende historische Gewächse sollen identisch vermehrt und gesichert werden.

«Parkeigene Baumschulen gehörten seit jeher zu den historischen Anlagen», sagte Wecke. «Wir entdecken wieder, was frühere Gärtnergenerationen schon erfolgreich angewendet haben, reichern es mit neuen Erkenntnissen an und nutzen es als wichtigen Baustein bei der Bewältigung des Klimawandels.» Dessen Folgen seien «erschreckend deutlich» in den Gärten und Parkanlagen. Jahr für Jahr sterben mehr Bäume ab und immer mehr sind geschädigt, wie Wecke sagte. Mit 390 Bäumen mussten 2023 mehr als doppelt so viele wie zwei Jahre zuvor gefällt werden.

Dank eines vom Bund geförderten Modellprojekts zum Klimawandel in historischen Gärten «können wir konkret handeln und gegensteuern», sagte SBG-Geschäftsführer Christian Striefler. In der revitalisierten Baumschule gezogene Gehölze seien an die jeweiligen Bedingungen angepasst und wüchsen besser an, durch die eigene Anzucht werde zudem das Einschleppen von Pflanzenkrankheiten vermieden.

Auch an anderen Standorten wurde und wird selbst gezüchtet: in der Schlossgärtnerei Moritzburg 100 Rosskastanien für die Parkalleen, in der einst königlichen Weinbergsgärtnerei in Pillnitz auch der seltene hochstämmige Flieder oder die Blutbuche für den Lustgarten von Schloss Pillnitz.

© dpa
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