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«Saarbrücker Erklärung» für künftige Naturschutzpolitik

«Europa natürlich verbunden» lautet das Motto des 37. Deutschen Naturschutztages. Er findet nach über 60 Jahren wieder im Saarland statt. Und die Naturschützer sind sich einig: Es gibt viel zu tun.
36. Deutscher Naturschutztag
Die saarländische Umweltministerin Petra Berg (SPD)

Naturschutzorganisationen und Experten halten den Zustand der Natur für besorgniserregend und fordern deshalb Politik und Gesellschaft zum Handeln auf. Bei der Eröffnungsveranstaltung des 37. Deutschen Naturschutztages in Saarbrücken wollen sie eine «Saarbrücker Erklärung» übergeben, die als Leitfaden für die künftige Naturschutzpolitik in Deutschland und Europa gelten soll.

Trotz einzelner Erfolge und positiver Entwicklungen im Naturschutz sei die Gesamtbilanz weiterhin deutlich negativ: Über 80 Prozent der geschützten Lebensräume in der EU befänden sich in einem schlechten Zustand. Seit 1970 sei der Bestand an Feldvögeln um 80 Prozent zurückgegangen. Auch die Insektenbiomasse habe in den letzten 30 Jahren um über 75 Prozent abgenommen. «Mit dem Verlust gesunder Ökosysteme stehen nicht nur die Artenvielfalt und Lebensräume auf dem Spiel, sondern auch grundlegende Ökosystemleistungen wie die Gewinnung von Trinkwasser, gesunder Luft und fruchtbaren Böden», heißt es. 

Um die biologische Vielfalt dauerhaft zu schützen, sei eine Trendumkehr «unbedingt erforderlich», sagte die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Sabine Riewenherm. Der Naturschutz könne aber nur stark sein, wenn es den nötigen Rückhalt und Zusammenhalt in der Gesellschaft gebe. 

Die saarländische Umweltministerin Petra Berg (SPD) sagte, mit dem Beschluss des europäischen Green Deals 2019 habe man einen ehrgeizigen Fahrplan aufgestellt. «Auch der Schutz der Natur muss endlich als essenzieller Beitrag zur Daseinsvorsorge, für die wir alle zusammen verantwortlich sind, verstanden werden.»

Der Geschäftsführer des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR), Florian Schöne, warnte: Rückschritte wie die Abschaffung der Biodiversitätsflächen in der EU-Agrarpolitik oder die wiederholt geforderte Aufweichung der FFH- und der Vogelschutzrichtlinie seien «unverantwortlich und kommen uns später umso teurer zu stehen». 

Vielfältiges Programm für 1.000 Teilnehmende

Das Motto von Deutschlands größtem Naturschutzkongress lautet in diesem Jahr «Europa natürlich verbunden». Die rund 1.000 Besucher erwartet bis Samstag ein Programm aus Fachvorträgen, einer Ausstellung, einem ständigen Austausch mit Experten und Exkursionen - unter anderem ins Biosphärenreservat Bliesgau, zu den Naturschutzprojekten Hammelsberg und Moselaue, und in den Nationalpark Hunsrück. Auch hier stehen Klimawandel, die Förderung der Artenvielfalt, naturnahe Waldwirtschaft und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Fokus.

© dpa
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