An diesem Freitag fahren in Nordrhein-Westfalen keine Straßenbahnen und U-Bahnen. Im öffentlichen Nahverkehr sind vielerorts nur wenige Busse unterwegs. Die Gewerkschaft Verdi hat die landesweit 30.000 Beschäftigten in mehr als 30 kommunalen Verkehrsbetriebe zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Deshalb werden die meisten Fahrzeuge in den Depots bleiben. Bestreikt werden nahezu alle großen Verkehrsbetriebe wie KVB (Köln), Rheinbahn (Düsseldorf), DSW21 (Dortmund) oder die Stadtwerke Münster.
Eine der Ausnahmen ist das Aachener Verkehrsunternehmen ASEAG, das nicht bestreikt wird und dessen Busse in Aachen und der Städteregion fahren. Aber auch etwa RVK (Köln) RSVG (Troisdorf), OVAG (Gummersbach) und die WVG-Gruppe (Münster) werden nicht bestreikt.
Der Warnstreik beginnt laut Gewerkschaft am Freitag in der Regel zwischen 3 und 4 Uhr mit Schichtbeginn. Die Verkehrsbetriebe gehen davon aus, dass die Arbeitsniederlegungen bis zum Schichtbeginn am frühen Samstagmorgen noch Auswirkungen haben werden.
Im bevölkerungsreichsten Bundesland müssen sich angesichts des ganztägigen Warnstreiks bei den zahlreichen kommunalen Verkehrsbetrieben Millionen Menschen für Freitag eine Alternative etwa für den Weg zur Arbeit oder zur Schule suchen. Erfahrungsgemäß arbeiteten an solchen Tagen besonders viele Arbeitnehmer von zu Hause aus. Die Schulpflicht gilt nach Auskunft des NRW-Schulministeriums trotz des Warnstreiks.
Nur ein kleiner Teil der Linienbusse wird in den Streikregionen fahren, die ohnehin von privaten Subunternehmen betrieben werden. Die kommunalen Verkehrsbetriebe informieren darüber im Internet und in ihren Apps. Außerdem verweisen sie darauf, dass der Bahnverkehr mit den RE-, RB- und S-Bahn-Linien nicht vom Warnstreik betroffen ist.
Hintergrund der Warnstreiks sind in NRW Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen in den kommunalen Verkehrsbetrieben. Verdi NRW fordert zusätzliche freie Tage. Der Arbeitgeberverband hält den Warnstreik kurz nach Verhandlungsbeginn für überzogen.