Der junge Mann war am Rosenmontag 2022 mit einem voll besetzten Auto am Hafen von der regennassen Fahrbahn abgekommen. Der Wagen stürzte in den Rhein. Fahrer und Beifahrer konnten sich retten, drei Jugendliche im Alter von 16, 18 und 19 Jahren auf der hinteren Bank des Wagens ertranken.

Das Amtsgericht Wesel hatte den jungen Mann im Juni vergangenen Jahres wegen fahrlässiger Tötung zu 200 Sozialstunden und dem Entzug der Fahrerlaubnis verurteilt. Der damals 21-Jährige sollte den Führerschein erst nach Ablauf von drei Monaten neu erwerben dürfen. Gegen den Führerscheinentzug und die Sperrfrist richtete sich die Berufung.

Bei der mündlichen Erörterung habe der Vorsitzende dem Mann deutlich gemacht, dass seine Berufung nur geringe Chancen habe, sagte eine Gerichtssprecherin. Dazu habe auch beigetragen, dass es gegen den Unglücksfahrer nach dem Einzug seines Führerscheins bereits ein - allerdings eingestelltes - Ermittlungsverfahren wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis gegeben habe. Der Anwalt des Mannes habe nach dem Rechtsgespräch die Berufung zurückgenommen.

Die Drei-Monats-Sperrfrist war zwischenzeitlich nicht abgelaufen, weil sie erst ab der Rechtskraft des Urteils beginnt. Wegen der Berufung war das Urteil aber noch nicht rechtskräftig.