Wegen des Fachkräftemangels tritt Schulministerin Dorothee Feller (CDU) nun aber auf die Bremse: So wird seit Ende 2022 bei Teilzeitanträgen, die nicht im Zusammenhang mit familiären Gründen stehen, geprüft, ob nicht der Lehrkräftemangel als dienstlicher Grund einer Genehmigung - zumindest im beantragten Umfang - entgegensteht. Im Oktober hatte das Ministerium nach einer ersten Zwischenbilanz für das laufende Schuljahr berichtet, dass die Anzahl von Lehrer-Teilzeiten, die ohne gravierenden Grund beantragt würden, im Vergleich zu 2022/2023 um 510 Fälle gesunken sei.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in NRW sieht die steigende Teilzeitquote als Indiz dafür, dass viele Lehrkräfte sich damit etwa gesundheitlich vor der hohen Belastung schützten. «Man reduziert die Attraktivität des Berufes durch die Erschwerung voraussetzungsloser Teilzeit, weil die Beschäftigten selber entscheiden wollen, wie viel sie arbeiten», hieß es dazu von Ayla Çelik, der Landesvorsitzenden der GEW. Gerade bei jungen Menschen sei Work-Life-Balance ein wichtiges Thema.