Sie sehe bei den Plänen der Bundesregierung «Licht und Schatten», sagte Neubaur. Sie sei zwar froh, dass es nun einen Anfang gebe. Aber unzufrieden sei sie damit, dass nicht, wie noch 2023 vereinbart, 24 Gigawatt für die wasserstofffähige Umrüstung der Gaskraftwerke ausgeschrieben würden, sondern nur zehn Gigawatt. Nordrhein-Westfalen werde deswegen den Bund über den Bundesrat dringend bitten, nachzusteuern, betonte die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin.
Die Bundesregierung hatte sich zuvor auf einen Umbau der Stromversorgung in Deutschland geeinigt. Neue Gaskraftwerke, die später mit Wasserstoff betrieben werden sollen, sollen künftig zur Absicherung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne als «Backups» bereitstehen. Bis spätestens Sommer soll es eine politische Einigung über das künftige Design des Strommarkts geben. Wichtige Fragen sind noch offen.
Die Energiebranche wartet seit langem auf eine Strategie für neue Gaskraftwerke, deren Bau mehrere Jahre dauert und die den Kohleausstieg absichern sollen. Die neuen Kraftwerke sollen klimaschädliche Kohlekraftwerke ersetzen und einspringen, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint, um die Stromnachfrage zu decken.
Neubaur betonte zugleich, dass die Gas- und Stromversorgung in NRW sicher sei. Das Bundesland gehöre zudem bundesweit zu den Spitzenreitern beim Bau neuer Windanlagen und beschleunige etwa auch die Freiflächen-Photovoltaik. Im Mai werde die Landesregierung eine Energie- und Wärmeversorgungsstrategie vorlegen, sagte die Grünen-Politikerin.