Im Prozess um die tagelange schwere Misshandlung einer jungen Frau in Hamburg ist die Öffentlichkeit am Freitag ausgeschlossen worden. Die Richter folgten damit dem Antrag der beiden Verteidigerinnen. Der 31 Jahre alte Angeklagte wolle eine Erklärung abgeben und dabei würden intime Details zur Sprache kommen, begründete das Landgericht die Entscheidung. Angesichts des Medieninteresses solle eine Bloßstellung vermieden werden.
Eine Anwältin des Mannes hatte bereits beim Prozessauftakt am Mittwoch erklärt, dass ihr Mandant die Tatvorwürfe bestreiten werde. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 31-Jährigen acht Straftaten vor, darunter Freiheitsberaubung, Vergewaltigung und gefährliche Körperverletzung.
Der Anklage zufolge soll der Afghane die Frau am 26. August vergangenen Jahres in Wilhelmshaven entführt haben. Zuvor hatte sich die 21-jährige Deutsche von ihm getrennt. Er soll sie mit einem Messer bedroht und in sein Auto gestoßen haben. Auf der Fahrt nach Hamburg und in den folgenden fünf Tagen misshandelte er sie den Angaben zufolge immer wieder. Außerdem habe er sie mit Folter und Tod bedroht.