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Metalltarifrunde in Niedersachsen endet ohne Annäherung

Mitte in der Krise der Autoindustrie startet die Metall- und Elektroindustrie in ihre Tarifrunde in Niedersachsen. VW sitzt noch nicht mit am Tisch, ist aber trotzdem allgegenwärtig.
Tarifverhandlung Metall- und Elektroindustrie Niedersachsen
Tarifverhandlung Metall- und Elektroindustrie Niedersachsen
Tarifverhandlung Metall- und Elektroindustrie Niedersachsen

Überschattet von der Krise bei Volkswagen hat in Niedersachsen die Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie begonnen. Die Positionen liegen weit auseinander, eine Annäherung gab es beim Auftakt der Gespräche nicht. Es habe keine Fortschritte gegeben, teilte die Gewerkschaft nach den rund zweistündigen Verhandlungen in Hannover mit. Die Arbeitgeber hätten ihre Ablehnung der IG-Metall-Forderung bekräftigt, aber kein eigenes Angebot vorgelegt. Das nächste Treffen wurde für den 21. Oktober vereinbart. 

Die Forderung der IG Metall nach sieben Prozent mehr Lohn wiesen die Arbeitgeber entschieden zurück. «Das passt überhaupt nicht in die derzeitige Landschaft», sagte Verhandlungsführer und Niedersachsenmetall-Präsident Wolfgang Niemsch zum Start der Tarifrunde in Hannover. Die IG Metall bekräftigte ihre Forderung nach einer deutlichen Erhöhung. «Das ist dringend notwendig, weil der Druck auf die Portemonnaies der Kolleginnen und Kollegen enorm ist», sagte Bezirksleiter und Verhandlungsführer Thorsten Gröger. Zudem wolle man damit auch konjunkturelle Impulse setzen gegen die Konsumzurückhaltung in Deutschland.

Die Stimmung des ersten Gesprächs, bei dem traditionell nur Positionen ausgetauscht werden, bezeichnete Arbeitgeberpräsident Niemsch als im Vergleich zu früheren Tarifrunden «eigentlich sehr konstruktiv». IG-Metall-Bezirksleiter Gröger sprach dagegen nur von einer «respektvollen» Atmosphäre. «Konstruktiv wäre ja, wenn man mit eigenen Vorschlägen sagt, was denn gehen könnte. Das ist nicht passiert.» Bei der nächsten Gesprächsrunde müsse die Gegenseite nun konkrete Vorschläge auf den Tisch legen. «Wir erwarten dann ein Angebot», auf dessen Basis man dann in einen «konstruktiven Verhandlungsprozess» einsteigen könne.

Gespräche mit VW ab 25. September

In der Tarifrunde geht es um die Vergütung von mehr als 100.000 Mitarbeitern der Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen. Der größte Arbeitgeber Volkswagen sitzt nicht mit am Tisch. Dort gilt ein Haustarif, über den ab 25. September verhandelt werden soll. Dann soll es nicht nur um die Entgelte gehen, sondern auch um die jüngst von VW gekündigte Beschäftigungssicherung. VW hatte angekündigt, betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen nicht länger auszuschließen.

Die Krise bei Volkswagen belaste aber auch den Rest der Branche, sagte Niemsch. «Und es gibt so den schönen Spruch: Wenn Volkswagen Schnupfen hat, hat der Rest Lungenentzündung. Das trifft leider zu.» Auch aus anderen Betreiben häuften sich die Meldungen, dass Stellen abgebaut werden müssten.

Vor allem VW-Zulieferer bekämen den Sparkurs in Wolfsburg zu spüren. «Man versucht auch, Preissenkungen bei den Lieferanten hinzubekommen, die sowieso schon größtenteils mit dem Rücken zur Hand stehen. Und die sollen dann auch Erhöhung verkraften», sagte Niemsch. «Das können wir nicht verkraften.»

Lohnplus soll Konjunktur ankurbeln

Die IG Metall dagegen sieht in kräftigen Lohnerhöhungen auch ein Mittel gegen die Konsumzurückhaltung. «Wenn wir jetzt nicht eine angemessene Entgeltsteigerung hinbekommen, dann wird das Problem, dass die Konjunktur vor sich hindümpelt, die Probleme der Wirtschaft weiter verstärken», sagte Gröger. Zusätzlich fordert die Gewerkschaft 170 Euro mehr für Auszubildende. Laut Niedersachmetall wären das 14 Prozent Plus.

Ob der Arbeitgeberverband im Oktober ein Angebot vorlegen wird, ließ Niedersachsenmetall-Präsident Niemsch offen. Das hänge auch vom Fortgang der parallel laufenden Gespräche in den anderen Tarifbezirken ab. Ziel sei es, bis Ende Oktober «abschussfähig zu werden», so Niemsch. In der Tarifrunde geht es um die Vergütung von mehr als 100.000 Mitarbeitern der Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen. Die Friedenspflicht läuft am 28. Oktober aus. Danach sind auch Warnstreiks möglich.

© dpa
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