In Anklam ist die alljährliche mehrmonatige Verarbeitung von Zuckerrüben angelaufen. Mit der Anlieferung der ersten Rüben sei heute Morgen die sogenannte Rübenkampagne gestartet, bestätigte eine Sprecherin der einzigen Zuckerfabrik in Mecklenburg-Vorpommern. «Pünktlich um 8 Uhr rollten die ersten Rübentransporter auf den Fabrikhof.» Die zur niederländischen Cosun Beet Company (CBC) gehörende Fabrik stellt unter anderem Dicksaft, Zucker und Bioenergie her.
Rüben aus MV und der Uckermark
Die Rüben stammen nach Angaben des Unternehmens von 323 Landwirtschaftsbetrieben aus der östlichen Hälfte Mecklenburg-Vorpommerns sowie der Uckermark mit einer Gesamtanbaufläche von etwa 23.500 Hektar. Während der Kampagne werden die Rüben an sechs Tagen in der Woche angeliefert und kontinuierlich verarbeitet, das heißt rund um die Uhr. Das Ende der Kampagne wird etwa für Mitte Januar 2025 erwartet. Die Fabrik rechnet mit einer Erntemenge von 1,6 bis 1,7 Millionen Tonnen Zuckerrüben.
Probleme bei der Ernte durch Trockenheit
Der Zuckergehalt der ersten Rüben entsprach laut CBC mit teilweise deutlich über 18 Prozent den im Vorfeld geäußerten Erwartungen. Der bis Anfang September spärliche Regen sei dem Zuckergehalt zugutegekommen. Den Erntebeginn in der vorhergehenden Woche habe die Trockenheit der Böden aber erheblich erschwert. Der jüngste Regen habe Erleichterung gebracht.
In der Rübenkampagne werden alle angelieferten Zuckerrüben zunächst zu Dünnsaft und Dicksaft verarbeitet. Aus einem Teil des Dünnsafts wird in dem Zeitraum direkt Bioethanol hergestellt, der Rest wird zu Dicksaft verarbeitet. Ein großer Teil des Dicksafts wird direkt zu kristallinem Weißzucker weiterverarbeitet, etwa ein Drittel wird eingelagert und später ebenfalls zur Herstellung von Weißzucker oder Bioethanol verwendet. Neben 220 ganzjährig Beschäftigten sind während der Rübenkampagne 30 Kampagnenkräfte tätig. Zudem befinden sich laut Unternehmen derzeit 25 Auszubildende im Betrieb.