Vorpommern-Greifswalds Landrat Michael Sack setzt bei der Einführung einer Bezahlkarte auf das Land. Selbst bei einer eigenen Vergabe wäre der Landkreis wie das Land an Vergabefristen gebunden, erklärte der CDU-Politiker am Mittwoch in Greifswald vor Journalisten. «Dann ist mir eine einheitliche Karte im Land lieber, als wenn wir jetzt einen Sonderweg gehen, ich hole mir die Arbeit noch ins Haus und komme drei Tage später mit der Karte unter Umständen raus.»
Sack verstehe die teils bestehende Ungeduld. «Ich hätt' sie auch gern schon.» Ob die Reduzierung verfügbaren Bargeldes durch die Einführung einer Bezahlkarte den Zuzug von Menschen reduzieren werde, wie von einigen Befürwortern vorausgesagt, bleibe abzuwarten. «Das weiß ich nicht. Das werden wir sehen.» Sack hoffe aber, dass die Bezahlkarte den Missbrauch des für den Lebensunterhalt gedachten Geldes etwa durch den Kauf von Drogen bekämpfe. Zudem hoffe er auf eine Vereinfachung für die Verwaltung.
Die Einführung der Bezahlkarte auch hinsichtlich der Anforderungen an ein solches System sei zwischen den Landkreisen und dem Schweriner Innenministerium abgestimmt. Nach früheren Angaben des Ministeriums soll ab Februar bis ins dritte Quartal die Einführung europaweit ausgeschrieben und anschließend umgesetzt werden.
Mit der Einführung sollen Asylbewerberinnen und Asylbewerber künftig einen Teil der staatlichen Leistungen als Guthaben erhalten und nicht mehr als Bargeld. Die meisten Bundesländer haben sich Ende Januar auf ein gemeinsames Vergabeverfahren geeinigt, das bis zum Sommer abgeschlossen sein soll. Bayern und Mecklenburg-Vorpommern gehen hingegen eigene Wege bei der Einführung. Mit der Karte soll unter anderem verhindert werden, dass Flüchtlinge Geld an ihre Familie oder Freunde ins Ausland überweisen.