Nach einem Verkehrsunfall soll er vor dem anderen Unfallbeteiligten und der Polizei davongerast sein - quer durch Frankfurt und mit weit über 100 Stundenkilometern. Seit Donnerstag muss sich ein 49 Jahre alter Autofahrer wegen dieses Vorwurfs vor dem Amtsgericht Frankfurt verantworten. Die Anklage legt ihm unter anderem ein verbotenes Kfz-Rennen, einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr sowie Unfallflucht zur Last.
Am ersten Verhandlungstag räumte der Angeklagte ein, im Februar 2023 nach einem Auffahrunfall in der Frankfurter Innenstadt davon gefahren zu sein. Er habe allerdings nur zu einem Polizeirevier fahren wollen, um den Unfall anzuzeigen. Dabei sei er von dem Taxifahrer, der den Unfall verursacht habe, gehindert worden. Laut Anklage raste der 49-Jährige zeitweise mit Tempo 160 auf der Flucht vor der Polizei durch den Süden der Stadt.
Vor Gericht erschien der Angeklagte am Donnerstag ohne Verteidiger. Die Amtsrichterin vertagte daraufhin den Prozess, weil die komplexe Angelegenheit «ein Fall notwendiger Verteidigung» sei. Ein neuer Verhandlungstermin stand zunächst nicht fest.
Der Autofahrer hatte die Polizei den Angaben zufolge mehr als eine halbe Stunde lang in Atem gehalten. Nachdem er mehrere rote Ampeln missachtet und dabei auch Fußgänger und andere Autofahrer gefährdet haben soll, wurde er in der Nähe von Mörfelden-Walldorf im Kreis Groß-Gerau gestoppt. Vor Gericht erklärte er, der Taxifahrer habe den Unfall nahe der Konstablerwache in der Frankfurter Innenstadt verursacht und sei deshalb für die Verfolgungsjagd verantwortlich gewesen.