Gütersloh/Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Zahl der zugangsbeschränkten Studiengänge in Hessen ist deutlich gesunken. Das ergab eine Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh. Im kommenden Wintersemester 2024/25 haben im Bundesland 21,4 Prozent aller Studiengänge eine Zugangsbeschränkung, also einen sogenannten Numerus clausus (NC), ein Auswahlverfahren oder eine Eignungsprüfung. Im Vorjahr hatte der Anteil bei 30,7 Prozent gelegen. Im Bundesdurchschnitt sind es knapp 35 Prozent. Bundesweit den höchsten Anteil zugangsbeschränkter Studiengänge gibt es demnach in Hamburg mit 62,4 Prozent, den niedrigsten in Thüringen mit 19,2 Prozent.
Gegenüber dem Vorjahr ist die Quote vor allem an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (minus 20,1 Prozentpunkte) zurückgegangen, aber auch an den Universitäten (minus 2,6 Prozent). Selbst in den Rechts-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften sind in Hessen nur 29 Prozent der Studienangebote zugangsbeschränkt, in den Ingenieurwissenschaften dagegen nur jedes dreizehnte (7,7 Prozent).
Auch zwischen den Städten Hessens gibt es Unterschiede: In Frankfurt sind 40 Prozent der Studienangebote beschränkt, in Marburg (12 Prozent), Kassel (10 Prozent) oder Gießen (9 Prozent) ist es für Studienanfänger deutlich leichter, einen Platz zu finden.
Bundesweit rückläufige Quote
Bundesweit gehe der Anteil der zugangsbeschränkten Studienangebote seit Jahren zurück, sagte Studienleiter Cort-Denis Hachmeister. «Dies lässt sich zum Großteil auf den Rückgang der Erstsemesterzahlen und den gleichzeitigen Ausbau der Studienangebote zurückführen.» So seien die Aussichten für Studieninteressierte auf einen Studienplatz im Wunschfach aktuell so gut wie noch nie.
Selbst in den bundesweit zulassungsbeschränkten Fächern wie zum Beispiel Medizin habe sich das Verhältnis von Studienplätzen zu Bewerberinnen und Bewerbern deutlich verbessert.» So kommen laut CHE auf einen Studienplatz im zentralen Bewerbungsverfahren in den Fächern Pharmazie beziehungsweise Human-, Tier- oder Zahnmedizin im Durchschnitt 2,8 Bewerberinnen und Bewerber.