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Apotheker demonstrieren gegen Reformpläne

Lautstark protestieren Apothekerinnen und Apotheker in Frankfurt gegen die Reformpläne des Bundesgesundheitsministers. Sie sehen ihren Berufsstand und die Qualität der Patientenversorgung gefährdet.
Apotheke
Ein Apothekenschild leuchtet an der Fassade eines Gebäudes in der Innenstadt. © Marijan Murat/dpa

Aus Protest gegen eine geplante Apothekenreform sind in Frankfurt Hunderte Apothekerinnen und Apotheker auf die Straße gegangen. Mit Trillerpfeifen, Tröten und Transparenten demonstrierten sie auf dem Opernplatz laustark gegen die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). «Man spart uns im Moment komplett weg», sagte eine Apothekerin aus Darmstadt am Donnerstag. Hessens Apotheken sollten zwei Tage, bis einschließlich Freitag, geschlossen bleiben. Die Arzneimittelversorgung ist nur über Notdienste sichergestellt, wie der Apothekerverband mitteilte.

An der Kundgebung wollten sich auch Landespolitiker der CDU, der Grünen und der FDP beteiligen. Im Mittelpunkt der Kritik steht vor allem die geplante Schaffung von «Pseudo-Apotheken» ohne Präsenz von Apothekerinnen und Apothekern. Die Kolleginnen und Kollegen hätten während der Pandemie an vorderster Front gestanden und sich um die Kunden gekümmert, «und der Dank dafür ist, dass wir abgeschafft werden sollen», sagte ein Apotheker aus Mörfelden-Walldorf am Rande der Kundgebung. Nach Schätzungen der Polizei wurden 700 Teilnehmer gezählt. Es sei alles friedlich verlaufen.

Um das Versorgungsnetz für die Patienten vor allem in ländlichen Regionen zu erhalten, will Lauterbach unter anderem die Anforderungen an Zweigstellen, Öffnungszeiten und die Anwesenheit von Apothekerinnen und Apothekern lockern sowie neue digitale Lösungen ermöglichen. Dies geht aus einem Referentenentwurf seines Ministeriums für ein Gesetz hervor. Ausgebaut werden soll demnach die «Telepharmazie» über Videoverbindungen.

Dadurch soll eine Apotheke auch öffnen können, wenn die Apothekerin oder der Apotheker nicht selbst vor Ort ist, sondern in einer anderen Apotheke des Verbundes ist und Beratungen bei Bedarf digital machen kann. Mindestens acht Stunden pro Woche muss die Apothekenleitung aber persönlich anwesend sein. Ansonsten sollen in diesem Rahmen auch erfahrene pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten vor Ort sein können.

«Der vom BMG vorgelegte Referentenentwurf ist ein Generalangriff auf unseren gesamten Berufsstand, unsere pharmazeutische Kompetenz und die wohnortnahe Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort», sagte Holger Seyfarth, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbandes (HAV). Minister Lauterbach rücke weder die Arzneimittelsicherheit noch die wohnortnahe Versorgung der Menschen in den Fokus.

© dpa
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