Das Planfeststellungsverfahren für die umstrittene Stadtschnellstraße Tangentialverbindung Ost hat begonnen. Das teilte die Verkehrs- und Umweltverwaltung am Dienstag mit. Sie habe den entsprechenden Antrag bei der zuständigen Verwaltung für Stadtentwicklung eingereicht, insgesamt 21 Aktenordner mit Antragsunterlagen. Darin seien unter anderem Beschreibungen des Bauvorhabens, Berechnungen zu Immissionsschutzmaßnahmen und Bauwerkskizzen zusammengestellt.
Verkehrsverwaltung lobt Planfeststellungsverfahren als Meilenstein
Die Antragsstellung sei ein wichtiger Meilenstein, so die Verkehrsverwaltung. «Das Genehmigungsverfahren für eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte der Stadt hat nun offiziell begonnen.» Und das mit etlichen Jahren Vorlauf. Wann mit dem Bau der Straßen und deren Fertigstellung zu rechnen ist, teilte die Verkehrsverwaltung nicht mit.
«Dieses Projekt ist schon viel zu lange in der Planung. Ich möchte das jetzt endlich voranbringen», kommentierte Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) den neuen Schritt in dem jahrelangen Planungsverfahren. «Wir bündeln Verkehr, entlasten Wohngebiete von Verkehr und Lärm. Wir verbessern die Erschließung von Gewerbe-, Dienstleistungs- und Innovationsstandorten.»
Hoffnung auf Entlastung der bisherigen Straßen
Der Verband Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN) teilte am Dienstag mit, nach einer jahrelangen Hängepartie folgten endlich Taten. «Ein wichtiger Punkt des Koalitionsvertrags wird damit durch den Berliner Senat zügig umgesetzt.» VDGN-Präsident Jochen Brückmann lobte, mit dem Bau der Tangentialverbindung Ost, kurz TVO genannt, würden nicht nur Bürger vor allem auf der Köpenicker Straße von Staus und Lärm entlastet. «Auch der Wirtschaftsverkehr wird davon profitieren und der Flughafen BER besser angebunden.»
Auf einer Länge von rund 7,2 Kilometern soll zwischen der Märkischen Allee im Bezirk Marzahn-Hellersdorf und der Spindlersfelder Straße im Bezirk Treptow-Köpenick eine neue Straßenverbindung entstehen. Das Straßenbauprojekt gilt als hochgradig umstritten. Erst im Mai hatte die Polizei ein Protestcamp von Umweltschützern mit Baumhäusern im Berliner Park Wuhlheide in Köpenick geräumt. Die Baumbesetzer protestierten gegen die geplante Rodung von Wald für die Tangentiale Verbindung Ost.