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ÖPNV-Streik: Was Berlin und Brandenburg erwartet

Am Freitag steht nach dem Bahnstreik vor wenigen Tagen bereits der nächste Ausstand im öffentlichen Nahverkehr an. In Berlin stehen am Vormittag U-Bahn, Tram und Busse still. In Brandenburg soll ganztägig gestreikt werden. Wie kommen Pendler trotzdem an ihr Ziel?
ÖPNV
Eine U-Bahn fährt am U-Bahnhof Museumsinsel ein. © Christoph Soeder/dpa

Große Teile des ÖPNV in Berlin und Brandenburg sollen am Freitag wegen eines Streiks bei den Verkehrsbetrieben stillstehen. Zwischen Betriebsbeginn von 3 Uhr bis 10 Uhr «werden alle Linien der U-Bahn und Straßenbahn ausfallen», kündigten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) an. Einige Busse würden ganz oder teilweise fahren. Dazu zählten etwa die Linien M36 und 106. Auch die wenigen Fährlinien sollen wie gewohnt fahren. Pendler können alle Verbindungen auf der Seite des Verkehrsbetriebs oder der BVG-App prüfen, erklärte eine Sprecherin des Verkehrsunternehmens.

In Brandenburg sollen 14 Verkehrsbetriebe ganztägig bestreikt werden. Der Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH kündigte an, dass zwischen Freitag 3 Uhr und Samstag 4 Uhr alle Fahrten «der Tram, der Fähre und ein Großteil der Fahrten mit dem Bus» entfielen. Zu Betriebsbeginn am frühen Samstagmorgen könne es wie auch in der Bundeshauptstadt und bei der Verkehrsversorgung im ländlichen Bereich zu Unregelmäßigkeiten kommen. Die Verkehrsbetriebe in der Ostprignitz-Ruppin, der Prignitz, der Uckermark und Oberspreewald-Lausitz beteiligen sich nicht an dem Streik - hier rollt der Verkehr.

Ausgenommen vom Streik ist auch der Zugverkehr. S-Bahn, Regional- und Fernzüge sollten nach Angaben des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg planmäßig fahren. Auch die Züge der Odeg und NEB werden nicht bestreikt.

Um den erwarteten Ansturm auf den Straßen in Berlin etwas zu dämpfen, sollten Pendler nach Möglichkeit Termine verschieben oder ins Homeoffice ausweichen, sagte eine Sprecherin des ADAC. Wer auf das Auto angewiesen sei, sollte die Verkehrslage prüfen, um Staus aus dem Weg zu gehen. Alternativen bestünden etwa im Umstieg auf das Fahrrad oder im Organisieren kleiner Pendlergruppen, die zusammen ein Auto nutzen könnten, so die Sprecherin.

Weil S-Bahn und Regionalzüge fahren, dürften viele Pendler diese Verkehrsmittel nutzen, sagte sie weiter. Volle Bahnen seien vorprogrammiert. Die Deutsche Bahn, die die S-Bahn betreibt, hatte bereits angekündigt am Freitag in Berlin keine höhere Taktung oder längere Züge anbieten zu können. Da der Streik in der Hauptverkehrszeit liege, fahre man ohnehin mit dem maximalen Zugangebot.

Ein Sprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs sagte: «Leute, steigt aufs Fahrrad!» Während des Bahnstreiks und milder Wintertemperaturen seien bereits in der vergangenen Woche zahlreiche Menschen in der Bundeshauptstadt auf das Rad umgestiegen. Er mahnte allerdings zur Vorsicht: Wegen der vollen Straßen - sowohl durch Autofahrer als auch Fußgängern und Radfahrern - sei Achtsamkeit geboten.

Die Gewerkschaft Verdi verhandelt parallel in fast allen Bundesländern über Tarifverträge im öffentlichen Nahverkehr. Am Freitag wird daher bundesweit in zahlreichen Städten gestreikt. Lediglich in Bayern sind keine Warnstreiks geplant, dort wird derzeit nicht verhandelt.

Bei den Verhandlungen in Berlin geht es um den Manteltarifvertrag für den Nahverkehr. Es werden also die Arbeitsbedingungen verhandelt, nicht die Löhne und Gehälter. Auch wenn in Berlin die Fronten aufgrund der fehlenden Entgeltthematik weniger verhärtet sind, galt ein Warnstreik in der Hauptstadt wegen des Symbolcharakters Berlins und der bundesweiten Koordination der Nahverkehrsverhandlungen schon länger als wahrscheinlich.

In Brandenburg will Verdi 20 Prozent, mindestens aber 650 Euro mehr pro Monat für die Beschäftigten im Nahverkehr rausholen. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. In der Mark betrifft der Tarifkonflikt Verdi zufolge 15 kommunale Verkehrsunternehmen mit insgesamt rund 3500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Bundesweit wirkt sich die Tarifrunde laut Gewerkschaft auf mehr als 130 kommunale Unternehmen und rund 90.000 Beschäftigte in den Städten und Landkreisen aus.

© dpa
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