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GDL-Streik zwingt Verkehr von der Schiene auf die Straße

Die Deutsche Bahn fährt auch in Bayern nur im Notbetrieb. Der Streik trifft aber auch andere Bahnen im Freistaat, weil mehrere DB-Stellwerke bestreikt werden. Viele Pendler und Reisende steigen aufs Auto um.
GDL-Streik bei der Bahn - München
ICE Schnellzüge stehen während eines Bahnstreiks auf Abstellgleisen vor dem Hauptbahnhof in München. © Lennart Preiss/dpa

Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL hat den Zugverkehr auch in Bayern teilweise zum Erliegen gebracht. Im Fernverkehr hat die Deutsche Bahn ab Mittwoch 80 Prozent der Verbindungen gestrichen, im Regionalverkehr fahren Züge mit einem sehr stark ausgedünnten Notfahrplan. Auch bei gar nicht bestreikten Regionalbahnen fielen Züge wegen Streiks in den Stellwerken Plattling, Mindelheim und Memmingen aus.

Umso mehr Betrieb war auf den Straßen. «Heute morgen war das schon sichtbar, das Verkehrsaufkommen war deutlich höher», sagte ADAC-Sprecherin Katrin van Randenborgh am Mittwoch. In der Spitze habe es am Morgen bundesweit 150 Staus auf Autobahnen gegeben, mehr als doppelt so viele wie im Durchschnitt der vergangenen vier Wochen.

Andreas Schiffelholz, Geschäftsführer Mietwagen beim Vergleichsportal Check24, sagte am Mittwoch in München, der GDL-Streik «führt zu einem massiven Buchungsanstieg bei Leihwagen in ganz Deutschland. Von Mittwoch bis Freitag werden bundesweit sechsmal so viele Mietwagen abgeholt wie in der gleichen Woche im Jahr 2023.» Die Preise seien im Schnitt um zwölf Prozent gestiegen.

Der Ausstand soll noch bis Freitagnacht dauern. DB-Regionalzüge fahren vielerorts nur im Ein-, Zwei- oder Drei-Stundentakt. Die S-Bahn München, die sonst an Werktagen um die 950.000 Pendler und Reisende befördert, bedient die meisten Linien bis Freitag nur im Stundentakt.

Die Regionalbahnen von Go-Ahead, Agilis und Länderbahn werden von der GDL zwar nicht bestreikt, waren aber dennoch betroffen. Im Allgäu bestreikte die GDL am Mittwoch die von der DB Netz betriebenen Stellwerke Mindelheim und Memmingen, «ab Mitternacht voraussichtlich auch Buchloe», teilte Go-Ahead in Augsburg mit. Es wurde ein Notfahrplan und Bus-Ersatzverkehr eingerichtet.

Bei der zwischen München und Hof fahrenden Länderbahn fielen am Mittwoch viele Züge zwischen Deggendorf und Plattling aus, weil die GDL das Stellwerk Plattling bestreikte. Auch hier fuhren Ersatzbusse mit geänderten Zeiten. Der Bahnbetreiber Agilis teilte mit, wegen des Streiks in Plattling könnten bis Freitagmorgen keine Fahrten der Rgionalbahnen 51 und 17 zwischen Straubing und Plattling stattfinden. Auch hier fahren Pendelbusse.

Die Bayerische Regiobahn (BRB) dagegen gehört zum Transdev-Konzern und wird von der GDL ebenso bestreikt wie die DB. Allerdings gehörten «nur sehr wenige Mitarbeitende» dieser Gewerkschaft an, sagte BRB-Sprecherin Annette Luckner. Bei der BRB kam es jedoch auf der Ammersee-Altmühltal-Bahn zwischen Geltendorf und Weilheim zu Ausfällen.

Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert eine zügige Einigung zwischen der DB und Gewerkschaft GDL. Das Verständnis für einen drei Tage langen Streik sei schon «etwas bemüht», sagte der bayerische Landesvorsitzende Lukas Iffländer dem Bayerischen Rundfunk. Zu einer glaubwürdigen Verkehrswende gehöre eine zuverlässige Bahn. Künftige Tarifrunden müssten «mit weniger Getöse laufen». Go-Ahead und Netinera senkten die Wochenarbeitszeit bis 2028 auf 35 Stunden. Wenn die DB nicht nachziehe, «werden die Lokführer alle zu den anderen beiden Unternehmen gehen», sagte Iffländer.

Die GDL fordert kürzere Arbeitszeiten, 555 Euro Lohnerhöhung und eine Inflationsprämie. Die DB bot kürzere Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich, elf Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 32 Monaten plus einen Inflationsausgleich.

© dpa
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