In 126 Fällen handelt es sich der Behörde zufolge um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Für viele von ihnen sei Bayern nur eine Zwischenstation, deshalb sei offen, ob hinter dem Verschwinden eine Straftat stecke.
Das LKA meldete die Zahlen kurz vor dem internationalen Tag der vermissten Kinder am Samstag. Im vergangenen Jahr wurden in Bayern demnach 1059 Kinder vermisst, davon wurden 993 Fälle aufgeklärt. Das entspricht einer Quote von knapp 94 Prozent. Im Jahr zuvor hatte der Anteil knapp zwei Prozentpunkte niedriger gelegen. Unter Kindern versteht die Polizei junge Menschen unter 14 Jahren.
Haben Kinder und Jugendliche ihr gewohntes Umfeld verlassen und ist ihr Aufenthaltsort unbekannt, vermute die Polizei grundsätzlich, dass sie in Gefahr sind, teilte das LKA mit. In solchen Fällen sollten Eltern sofort den Notruf verständigen. In der Folge beginne die Polizei gegebenenfalls eine Öffentlichkeitsfahndung, suche an bekannten Aufenthaltsorten und befrage Angehörige sowie Freunde. Alle Fahndungen in Bayern werden zentral in der Vermisstendienststelle des LKA gebündelt, um die örtlichen Dienststellen zu unterstützen.
Der Tag der vermissten Kinder wird seit 1983 im Gedenken an einen bis heute verschwundenen Jungen aus New York begangen. Seit Anfang der 2000er-Jahre wird er auch in Deutschland ausgerichtet.