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20.000 Lehrstellen unbesetzt: «Bildungswende» gefordert

Deutschlands Handwerkern fehlt eine sechsstellige Zahl von Fachkräften und eine fünfstellige Zahl von Azubis. Dazu beigetragen hat nach Einschätzung des Handwerks die deutsche Bildungspolitik.
Handwerk
Ein Bäckergeselle arbeitet in Berlin an einem Brot. © Fabian Sommer/dpa/Archivbild

Im deutschen Handwerk sind im vergangenen Jahr rund 20.000 Lehrstellen unbesetzt geblieben. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks ZDH) fordert daher vor Beginn der Münchner Handwerksmesse an diesem Mittwoch eine Wende der Bildungspolitik, um nichtakademischen Bildungs- und Berufswegen zu größerer gesellschaftlicher Achtung und Anerkennung zu verhelfen.

Nach den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen haben die Handwerksbetriebe zwar bis Ende November mehr Azubis eingestellt als im Jahr zuvor. Doch gleichzeitig blieben auch erheblich mehr Lehrstellen unbesetzt, wie der ZDH mitteilte. Demnach wurden 133.700 neue Ausbildungsverträge im Handwerk abgeschlossen, das waren 1.815 beziehungsweise 1,4 Prozent mehr als 2022. Gleichzeitig aber waren 20.013 Lehrstellen unbesetzt, gut tausend mehr als ein Jahr zuvor.

Auf der Münchner Handwerksmesse spielt neben der eigentlichen Leistungsschau der teilnehmenden Betriebe seit jeher auch die Politik eine große Rolle. Zur Eröffnung wird Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erwartet, am Freitag steht am Rande der Handwerksmesse das alljährliche Spitzengespräch der deutschen Wirtschaft mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf dem Programm.

Insgesamt sind im deutschen Handwerk derzeit geschätzt 250.000 Stellen offen. Neben arbeitsmarktpolitischen Initiativen forderte der ZDH vor der Eröffnung der Messe ein Umdenken der Politik: Es müssten alle Maßnahmen in den Blick genommen werden, um die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung herzustellen und die Betriebe bei der Ausbildung zu unterstützen. «Deutschland braucht eine Bildungswende», verlangte der Verband.

Eine zentrale Herausforderung bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen sieht der ZDH in fehlendem Wissen vieler Jugendlicher über Bildungs- und Berufschancen im Handwerk. Der Verband fordert deswegen flächendeckende Berufsorientierung bundesweit an allen Schulformen inklusive der Gymnasien.

Der ZDH betonte die wirtschaftliche Bedeutung des Handwerks als «Wirtschaftsmacht von nebenan»: Mit 735 Milliarden Euro im Jahr 2022 habe der Jahresumsatz des Handwerks in derselben Größenordnung gelegen wie der Umsatz der Weltkonzerne Apple, Meta und Google zusammen.

© dpa
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