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Schornsteinfeger werben um Nachwuchs

Die Zeiten, dass Schornsteinfeger rußgeschwärzt nur auf dem Dach arbeiten und Kamine reinigen, sind vorbei. Jetzt bemüht sich das Handwerk um ein neues Berufsimage - und um Nachwuchs.
Schornsteinfeger
Ein Schornsteinfeger mit seinem Kaminkehrerwerkzeug auf einem Dach. © Robert Michael/dpa

Das Schornsteinfeger-Handwerk kämpft mit Nachwuchsproblemen. «Bundesweit können wir eigentlich zufrieden sein, aber es gibt regionale Unterschiede, wo ein Fachkräftebedarf schnell zum Fachkräftemangel führen kann», sagte Udo Voigt, Vorstand Berufsbildung beim Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV), der Deutschen Presse-Agentur.  

Dies würden dann auch die Kunden zu spüren bekommen, die wegen der Heizungsgesetze derzeit großen Informationsbedarf hätten. «Betriebs- und Brandsicherheit haben oberste Priorität. Deshalb wären Beratungstermine das Erste, was wegfällt», sagte Voigt. 

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Probleme bei der Besetzung der Lehrstellen

Aktuell gebe es in den 7600 Schornsteinfeger-Betrieben rund 20.000 Beschäftigte, darunter 1835 Lehrlinge. Mit knapp 620 Azubis sei die bundesweite Zahl in den vergangenen Jahren relativ konstant geblieben. Probleme bei der Besetzung der Lehrstellen gebe es vor allem in den östlichen Bundesländern wie Thüringen, aber auch im Saarland. 

Laut Saar-Landesinnungsmeister Eric Scherer befinden sich im aktuellen Jahrgang nur zwei Azubis, üblich seien bislang etwa zwölf gewesen. Warum man «gegen den bundesweiten Trend gelaufen» sei, könne auch er sich nicht erklären, sagte Scherer. Um verstärkt für eine Ausbildung in diesem Handwerk zu werben, wollen sich nun auch die Saarländer der bundesweiten Kampagne «Komm ins Team Schwarz» anschließen. 

«Kundenkontakte nutzen»

ZIV-Vorstand Voigt rät, auch Kundenkontakte für Werbung zu nutzen: «Ich glaube einfach, dass die direkte Ansprache die beste ist. Besser als jeder TikTok-Auftritt.» Schließlich sehe der Schornsteinfeger möglichen Nachwuchs bei Kunden quasi über die Jahre heranwachsen. 

Zudem gelte es, gemeinsam für einen Perspektivwechsel zu kämpfen: «Da müssen wir alle zusammenhalten, damit auch in der Fläche ankommt, wie sich das Berufsbild gewandelt hat», appellierte er. Früher habe der Schornsteinfeger Öfen geputzt, jetzt prüfe er die Wärmepumpe auf Sicherheit und Energieeffizienz.

Ein weiteres Klientel kann laut Voigt vielleicht auch der berufsspezifische Studiengang anlocken, der in Baden-Württemberg kreiert worden sei: So könnten Interessierte in Rottenburg einen Bachelor-Abschluss im Fach «Erneuerbare Energien mit Profilgebung Schornsteinfeger» machen und studienbegleitend ihre Gesellenprüfung ablegen. 

© dpa
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