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Zulieferer Schaeffler kämpft - nur Ersatzteilgeschäft boomt

Die Geschäfte der Autoindustrie laufen in diesem Jahr mäßig bis schlecht. Der Zulieferer Schaeffler ist keine Ausnahme. Ein Indiz der schwierigen Zeiten: Das Ersatzteilgeschäft läuft rund.
Schaeffler Firmensitz Herzogenaurach
Der Schaeffler-Firmensitzin Herzogenaurach - das Unternehmen hat mit der Krise der Autoindustrie zu kämpfen (Archivfoto). © Christian Charisius/dpa

 

 

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Herzogenaurach (dpa) - Die Krise der Autoindustrie zieht auch den Zulieferer Schaeffler in Mitleidenschaft. Das Unternehmen aus dem fränkischen Herzogenaurach mit seinen weltweit knapp 84 000 Beschäftigten meldete für das erste Halbjahr nur ein geringes Umsatzwachstum von 0,8 Prozent auf knapp 8,3 Milliarden Euro, wobei das zweite Quartal besser lief als das erste. Der Nettogewinn ging leicht um ein Prozent auf 263 Millionen Euro zurück. «In dem sicherlich herausfordernden Umfeld haben wir uns im zweiten Quartal gut geschlagen», sagte Vorstandschef Klaus Rosenfeld. Zum 1. Oktober soll der ehedem zu Continental gehörende Zulieferers Vitesco bei Schaeffler voll integriert werden. Das vergrößerte Unternehmen soll mit dann 120 000 Mitarbeitern in die Riege der zehn weltgrößten Zulieferer aufsteigen. 

Ersatzteile gefragt 

Schaeffler hat bisher drei Sparten, von denen die kleinste am besten läuft: Der Umsatz im Geschäft mit Ersatzteilen und Service legte um 16 Prozent zu. Nach Interpretation des Schaeffler-Chefs hängt dies mit den derzeit mauen Absatzzahlen von Neuwagen zusammen. «Das Aftermarket-Geschäft hat mit 228 Millionen Ergebnis im ersten Halbjahr mehr verdient als unsere anderen Sparten», sagte Rosenfeld der Deutschen Presse-Agentur. «In einer Situation, in der die Konsumenten eher Autos reparieren, als Autos zu kaufen, hilft uns das.» 

Schaeffler glaubt an Zukunft der Elektromobilität

Zur ungleich größeren Sparte «Automotive Systems» gehören unter anderem Getriebe, Fahrwerksysteme und Komponenten für Elektromotoren, die Umsätze legten um 0,7 Prozent auf 3,53 Milliarden Euro zu. Rosenfeld geht davon aus, dass E-Autos trotz des derzeit schwachen Markts ein Wachstumsgeschäft bleiben: «Wir haben Aufträge für dreieinhalb Milliarden hereingeholt, davon 2,1 Milliarden aus der E-Mobilität. Das Geschäft ist trotz Gegenwinds noch gewachsen, zum Teil auch stärker als der Markt.» Nach der Fusion mit Vitesco sollen die Produkte für E-Fahrzeuge eine eigene neue Sparte werden, sodass Schaeffler dann vier statt drei Bereiche haben wird. Die Integration von Vitesco laufe «besser als erwartet».

Schlechter als erhofft entwickelte sich jedoch mit einem um fünf Prozent auf 3,3 Milliarden Euro gesunkenen Umsatz das Industriegeschäft, dazu gehören unter anderem Kugellager und Mechatronik. Rosenfeld sprach von einer «Enttäuschung». «Die Marge war im ersten Halbjahr lediglich 5,5 Prozent. Die Marge der Sparte sollte eigentlich zweistellig sein und muss auch wieder dahin.»

 

 

 

© dpa
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