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Fridays for Future: Keine Erdgasförderung vor Borkum

In der Nordsee vor Borkum will das Unternehmen One-Dyas Erdgas fördern. Vor Beginn der Bauarbeiten gibt es heftige Proteste. Der Vorwurf: Die Politik nehme Umweltzerstörung wissentlich in Kauf.
Greenpeace-Aktion auf der Nordsee
Borkum

Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future will verhindern, dass nahe der Nordseeinsel Borkum Erdgas gefördert wird. Es seien Klima- und auch massive Umweltschäden im Wattenmeer zu erwarten, kritisieren die Klimaschützer in einem offenen Brief an die rot-grüne niedersächsische Landesregierung und die grünen Bundesminister Annalena Baerbock und Robert Habeck, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. «Wir appellieren an Sie: Beenden Sie den Alptraum einer nahenden Gasförderung vor der Insel Borkum!» Die für die Förderung notwendigen Genehmigungen müssten blockiert werden. 

Der niederländische Energiekonzern One-Dyas plant, aus einem Feld vor den Inseln Borkum und Schiermonnikoog Erdgas zu fördern - aus bis zu vier Kilometern Tiefe. Dazu soll eine Förderplattform auf niederländischem Hoheitsgebiet errichtet werden. Gefördert werden soll ab Dezember sowohl in niederländischen als auch in deutschen Hoheitsgebieten, nahe dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. One-Dyas plant mit einer Erdgasförderung über einen Zeitraum von 10 bis 35 Jahren.

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In der vergangenen Woche sollte die Installation der Bohrplattform eigentlich beginnen. Doch das hatten von rund 20 Aktivisten von Greenpeace mit Booten und treibenden Inseln zunächst verhindert. 

Für die Erdgasförderung sind Genehmigungen der Niederlande und Deutschlands erforderlich. Das Wirtschaftsministerium in den Niederlanden hat die Lizenz bereits erteilt. Dagegen läuft vor dem höchsten niederländischen Gericht jedoch ein Verfahren. Auf deutscher Seite läuft das Genehmigungsverfahren beim Niedersächsischen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG).

Droht die Aberkennung des Weltnaturerbe-Status?

Fridays for Future betont, Bundes- und Landesregierung hätten sich zum Ausstieg aus fossilen Energien verpflichtet. Im niedersächsischen Koalitionsvertrag sei die Insel Borkum sogar explizit als besonders schützenswert erwähnt. «Und nun planen Sie, ein neues Gasfeld vor der Küste zu ermöglichen? Bei allem Respekt: In welcher Welt leben Sie?», schreiben die Klimaschützer. 

Zur Energiesicherheit könne die geplante Förderplattform nicht beitragen, weil das vor Borkum geförderte Gas maximal ein Prozent des jährlichen deutschen Bedarfs decken würde. Zugleich aber sei es bei ähnlichen Projekten bereits zu Bodenabsenkungen, Erdbeben und Wasserverunreinigungen gekommen. Die Unesco habe bereits gewarnt, dass mit der Förderung von Öl und Gas die Aberkennung des Weltnaturerbe-Status drohe. 

© dpa
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