Zum Auftakt der bundesweiten Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie haben auch in Sachsen zahlreiche Beschäftigte die Arbeit niedergelegt. Bei BMW in Leipzig beteiligten sich rund 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Frühschicht an einer Demonstration vor dem Werk, wie ein IG-Metall-Sprecher sagte. Die Gewerkschaft hatte die Beschäftigten von insgesamt acht Betrieben im Freistaat zu Warnstreiks aufgerufen. Dazu zählten auch Alstom in Bautzen, die FläktGroup in Wurzen oder die Bahntechnik Brand-Erbisdorf.
Um Mitternacht hatte die Friedenspflicht in den Tarifverhandlungen für bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigte geendet. Zuvor waren zwei Verhandlungsrunden über einen neuen Tarifvertrag gescheitert.
Tarifparteien liegen weit auseinander
Die IG Metall fordert eine Lohnerhöhung von sieben Prozent und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das Angebot der Arbeitgeber sieht eine Erhöhung ab Juli 2025 um 1,7 Prozent und eine weitere ab Juli 2026 um 1,9 Prozent vor, bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 27 Monaten.
«Die Menschen brauchen jetzt mehr Kaufkraft. Das Angebot der Arbeitgeber ist zu niedrig, die Erhöhung kommt zu spät und soll zudem viel zu lange gelten. Dafür gibt es kein Verständnis bei den Beschäftigten», erklärte Steffen Reißig, Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig.
Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 5. November angesetzt. Nach Verbandsangaben sind in der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen rund 69.000 Menschen beschäftigt.