In der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg hat es mit Ablauf der Friedenspflicht um Mitternacht erste Warnstreiks gegeben. Beim Autobauer Porsche in Stuttgart legten nach Angaben der IG Metall tausende Beschäftigte ihre Arbeit nieder. In der Nachtschicht beteiligten sich demnach zunächst rund 500 Beschäftigte am Warnstreik. In der Frühschicht seien es rund 4.000 Beschäftigte gewesen. Weitere Warnstreiks soll es am Dienstag unter anderem auch bei Bosch in Reutlingen, ZF in Friedrichshafen und Daimler Buses in Neu-Ulm geben.
Was die IG Metall fordert und die Arbeitgeber bislang anbieten
Die Positionen von Gewerkschaft und Arbeitgebern lagen nach der zweiten Verhandlungsrunde noch weit auseinander. Die IG Metall fordert bundesweit für die 3,9 Millionen Beschäftigten sieben Prozent mehr Geld mit einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber bieten bei einer Laufzeit von 27 Monaten zwei Steigerungen von 1,7 und 1,9 Prozent an, wobei die erste Stufe erst im Juli 2025 greifen soll.
Beginnen soll die dritte Verhandlungsrunde an diesem Dienstag in den Tarifgebieten Küste und Niedersachsen. In Baden-Württemberg findet die dritte Runde am Donnerstag in Böblingen statt. In den Gesprächen wird geschaut, wo eine Annäherung möglich scheint. Wenn sich ein Pilotbezirk herauskristallisiert, wird dort stellvertretend zu Ende verhandelt. In den regional gefassten Flächentarifverträgen der Metall- und Elektroindustrie sind gleich mehrere Schlüsselbranchen der deutschen Industrie versammelt, darunter der Maschinenbau und große Teile der Autoindustrie.