Angesichts der Debatte um mögliche Kürzungen im Busliniennetz in Rheinland-Pfalz hat ein Verkehrsverband aus dem Land vor Streichungen bei den sogenannten Regiolinien gewarnt. Diese Hauptlinien seien das Rückgrat der Busnetze und das dürfe nicht zusammenbrechen, teilte der Verkehrsverbund Region Trier (VRT) der Deutschen Presse-Agentur in Mainz mit.
Der Verbund verwies auf vonseiten des Mobilitätsministeriums in Mainz genannte und angestrebte Einsparungen von zehn Prozent im öffentlichen Personennahverkehr und betonte, mögliche Einsparungen erfolgten nur auf Grundlage einer genauen Evaluation der Busnetze etwa mit neuen Fahrgast-Zählsystemen.
Es müsse sensibel geprüft werden, auf welche Fahrten verzichtet werden könne und wo etwa als Alternative zu Linienfahrten Rufbus-Angebote sinnvoll sein könnten, erklärte der VRT. Mit möglichen Kürzungen beim Angebot und der finanziellen Situation beim ÖPNV wird sich am Nachmittag auch der Mobilitätsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags in einer von der oppositionellen CDU-Fraktion beantragten Sitzung beschäftigen.
Kritik am Bund
Hintergrund der Diskussionen sind die immens gestiegenen Kosten für den ÖPNV. Vor allem Energie- und Personalkosten waren zuletzt kräftig nach oben gegangen. Im Doppelhaushalt der Landesregierung für 2025/2026 sind zwar höhere Beträge für den ÖPNV als in vergangenen Jahren vorgesehen, dass Mobilitätsministerium hatte jüngst aber erklärt, selbst damit lasse sich allenfalls der Status quo erhalten. Sowohl das grün geführte Ministerium als auch Verkehrsverbünde kritisieren, dass der Bund die für die Finanzierung des ÖPNV wichtigen Regionalisierungsmittel trotz der viel höheren Kosten nicht anhebt.